Ein Welpe kommt in die Familie

ich so, mit 5 Wochen
ich so, mit 5 Wochen

Du hast eine Entscheidung getroffen, herzlichen Glückwunsch! Und nun ist es soweit, dein neuer bester Freund zieht zu dir. Hast du auch an alles gedacht, was er/sie braucht? Ein Welpe kommt in die Familie bedeutet aber auch eine Veränderung des Tagesablaufes, denn deine Fellnase hat Ansprüche.
Ein großer Garten zum Beispiel ist schön, aber als Auslaufzone für deinen Hund keinesfalls ausreichend. Er möchte die Welt erkunden, und zwar mit dir gemeinsam.

Sasha oder auch “Sashi-Spatz” genannt

Was muss ich alles bedenken?

Lebst du allein oder hast du eine Familie? Wenn ja, müssen natürlich alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden sein. Ist gewährleistet, dass dein Hund nicht den ganzen Tag alleine Zuhause ist, wenn du arbeiten musst? Für deinen Hund wäre es sehr schwer jeden Tag alleine zu sein, denn er hat nur dich und wird sich schnell an dich haften. Also überlege genau, ob du ausreichend Zeit für ihn hast.
Wenn du dich für einen Welpen entschieden hast, muss dir klar sein, dass er/sie noch nicht stubenrein sein wird, dass muss er/sie erst lernen. Für dich heißt das, du musst auch nachts aufstehen, wenn dein Freund lernen soll, dass er nicht in die Wohnung machen darf.
Mindestens einmal pro Tag solltest du mit ihm/ihr für ein-bis eineinhalb Stunden spazieren gehen. Bei Sonne, bei Regen, bei Schnee, bei Ekelwetter.
Idealer Weise kennst du schon andere Hundehalter und ihr könnt gemeinsam laufen, denn dein Freund braucht Artgenossen mit denen er herumtollen kann. Das ist auch wichtig für sein Sozialverhalten. Kennst du niemanden, ist der Gang zur Welpenschule unumgänglich.

Welpenspielstunde, ganz wichtig für alle kleinen Fellnasen

Bist du Hundehalter-Neuling, ist die Hundeschule sowieso ein Muss, denn Bello und auch du müssen lernen, was darf Hund und was nicht.
Du solltest dich also grundlegend mit der Erziehung eines Hundes beschäftigen. Hast du dazu Lust?
Oder möchtet du vielmehr ein Kuscheltier? Bist du in der Lage, konsequent zu handeln? Bleibst du ruhig und gelassen, auch wenn dein Hund mal etwas zerstört?

Ohne dir auf die Pelle rücken zu wollen – wie sieht es mit den Finanzen aus? Reicht das Geld – auch wenn sich eine chronische Krankheit beim Hund herauskristallisiert?

Du brauchst nicht abwinken, dass das schon nicht passiert! Beispiele? Gerne: Nele, hier schon ausführlich vorgestellt, leidet seit ihrem dritten Lebensjahr an einer Schilddrüsen-Unterfunktion. Täglich eine Tablette. Kostet Geld. Amy – leidet an einer Hausstaubmilben-Allergie. Regelmäßige Spritzen und kompletter Austausch von Teppichen, Körbchen und Schnick-Schnack. Kostet ein Heiden-Geld. Hinzu können Tierarzt-Besuche kommen, die einem Notfall gleichen – gerne natürlich am Wochenende. Kostet richtig viel Geld.
Also – zuerst die Finanzen checken, dann geht es weiter.

Ist das alles gut durchdacht, erfolgt der nächste Schritt: die Wahl des Hundes. Achte darauf, dass der Energielevel des Hundes zu deinem passt.Bist du eher der sportliche Typ mit vielen Unternehmungen oder eher der Ruhigen, der es gerne gemütlich angehen lässt? Entsprechend solltet du deinen Zögling aussuchen.
Anschaffungen wie Hundekörbchen und Futternäpfe kannst du schon im Vorfeld organisieren.

Ein Welpe bleibt ein Hund – und sollte auch so behandelt werden

Bei der Auswahl von Geschirr und Leine solltest du warten, bis du weißt, wie klein/groß er/sie ist.

So, es ist soweit, das neue Familienmitglied ist ausgesucht und soll heim geholt werden. Hierbei solltest ihr einiges unbedingt beachten. Auch wenn du restlos begeistert von der Fellnase bist und ihn unglaublich süß findest, sollte er als „Hund“ in sein neues Heim einziehen dürfen.

Welpen sind einfach schnuckelig!
Welpen sind einfach schnuckelig!

Das heißt, lass ihn auf dich zukommen und überhäufe ihn nicht mit Liebesbekundungen, bevor er dich nicht kennt. Mach zunächst einen welpengerechten Spaziergang mit ihm, bevor du ihn ins Haus bringst. Lass ihn nicht als Erster ins Haus gehen – und trage ihn keinesfalls in das neue Heim! Er muss warten, bis die ganze Familie im Haus ist und er dann “eingeladen” wird.

Natürlich macht es einen Unterschied, ob dein neues Familienmitglied aus einem Tierheim oder aus einem Privathaushalt kommt. Du müsst bedenken, dass ein Tierheimhund meist keine Strukturen kennt, sodass du ein wenig anders an die Sache herangehen müsst als bei einem Welpen aus einer Familie.

Bewahrt Ruhe und Geduld

Nachdem du den Kleinen gefüttert hast und er nun nach all den Aufregungen des Tages ein wenig müde ist, kannst ihm eine kleine Führung durch den Rest des Hauses anbieten, sofern er nicht sofort in einen Tiefschlaf fällt (kommt auf das Alter des Hundes an).

Achte darauf, dass du alles mit Ruhe und Gelassenheit tust, so wird auch das Hundekind  nicht in Aufregung geraten. Räume, in denen er sich nicht aufhalten soll, schließt du von der “Hausführung” aus. So lernt der Hund von Anfang an, dass diese Räume tabu für ihn sind. Mach dir keine Sorgen darüber, dass der Hund deswegen vielleicht traurig sein könnte. Hunde ticken völlig anders als Menschen, für ihn wird das völlig in Ordnung sein. Viel wichtiger ist deine innere Ruhe für deinen neuen Freund.

Aus Welpen werden erwachsene Hunde, hast du alles richtig gemacht, hast du nun einen Freund fürs Leben

Deine Unruhe löst Angst aus

Gerätst du in Unruhe, wird auch er es tun. Das Vertrauensverhältnis deines Hundes muss sich ja erst aufbauen. Das Wichtigste, was du nun täglich zu tun hast, ist es, Zeit mit dem Hundekind zu verbringen.
Auch draußen, beim Spaziergang an der Leine – natürlich welpengerecht, also keine ausufernden Runden -. ist es von größter Wichtigkeit, dass du immer gelassen und ruhig bleibst, damit der Hund die nötige Sicherheit bekommt und sich zwischen euch eine enge Freundschaft entwickeln kann.

All das gilt natürlich auch für den Rest der Familie, sofern vorhanden. Jeder muss nach den gleichen Regeln handeln, jeder muss mit ihm spazieren gehen und jeder muss ihm gleichermaßen Zuwendung geben. Wenn der Hund binnen kürzester Zeit ein treuer Freund und Weggefährte ist, habt ihr alles richtig gemacht.

Welpen müssen die Welt erkunden
Wer an alles dachte, fühlt sich wohl…

 

Wenn das nicht der Fall ist, hast du innerhalb kürzester Zeit ein Problem. Deshalb ist es in jedem Fall besser, wenn du dich „vor“ der Anschaffung des neuen Freundes genau über die richtige Erziehung eines Hundes informierst. Nur wenn sich alle Familienmitglieder einig sind und alles richtig machen möchten, kannst du über die Anschaffung einer Fellnase nachdenken.

Über Carola 76 Artikel
Carola war über viele Jahre Inhaberin einer Hundeschule und konnte ihr breit gefächertes Wissen an Frauchen und Herrchen bringen. Auch sie wird ihren ausgezeichneten Bildungsstand bezüglich der Psyche der Hunde erweitern, indem sie sich in Kürze zur Verhaltenstherapeutin für Hunde weiterbildet. Sie ist Verfasserin der meisten Artikel, die sich mit der Erziehung oder der Psyche des Hundes befassen.

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