Im letzten Jahr habe ich euch von meinem ersten Hund Charly erzählt und dass ich am Anfang “Alles falsch gemacht” habe, was man mit einem Hund nur falsch machen kann.
Heute möchte ich euch ein paar kleine Erziehungshilfen anbieten, mit denen ihr arbeiten könnt, wenn ihr “Hundebesitzer-Neuling” seid. Nichts besonderes, aber wenn man erstmal gar nichts weiß, können diese Übungen ein wenig helfen.
Ein Hund kommt ins Haus
Du hast dich zum ersten mal dazu entschieden einem Hund ein Zuhause zu geben, das ist schon mal toll. Und natürlich bist du ganz aufgeregt, denn ein großes Abenteuer wartet auf dich: Dein Leben mit einem Hund!
Für dich ist dein neuer Freund, der süßeste Hund der Welt und du möchtest natürlich, dass er dich lieb hat. Also tust du alles was er gerne möchte um ihm zu zeigen, dass du ihn auf jeden Fall lieb hast. Das ist natürlich nicht unbedingt ein Fehler, doch dein neuer Freund lernt sehr schnell, wie er dich manipulieren kann. Hunde spüren das extrem schnell.
So kann es also passieren, dass dich dein Bello beim Spaziergang ignoriert, wenn du ihn rufst oder einen anderen Weg einschlägt als den den du gehen wolltest.
Im folgenden zeige ich dir drei Übungen auf, die du mit deiner Fellnase üben solltest, um zumindest mal ein paar Grundvoraussetzungen zu erfüllen, damit er dich eben nicht ignoriert.
Sein Name
Zunächst sollte dein Hund seinen Namen gut kennen und ihn mit etwas Positiven verbinden. Dazu musst du ihm beibringen, dir ins Gesicht zu schauen, wenn du seinen Namen rufst.
Übe das zuerst in deinen vier Wänden. Mit Hilfe von Leckerlis lockst du ihn zu dir, nenne seinen Namen und bringe das Leckerli auf Höhe deines Gesichtes, bis er dir ins Gesicht schaut und den Augenkontakt für einen Moment hält, jetzt belohnst du ihn sofort, mittels des Leckerli aber auch indem du ihn sehr lobst.
Mit der Zeit wird dich dein Hund jedesmal wenn du ihn beim Namen nennst in dein Gesicht schauen, er hat nun eine Verknüpfung seines Namens mit den Blick in dein Gesicht hergestellt.
Komm zu mir
Bevor du deinen Freund zum ersten mal ableinst, solltest du sicherstellen, dass er dir dann auch gehorcht. Ausgestattet mit einer Schleppleine und seinen Lieblings-Leckerlis, kann die Übung beginnen.
Geh zunächst in eine Umgebung, die möglichst frei von Fremdreizen ist (andere Hunde, viele Menschen), nimm Bello an die Schleppleine und lass ihm den gesamten Freiraum, die sie hergibt.
Wenn du ihn rufst dann mit einem Kommando “komm her, oder hier” das kannst du selber entscheiden, mach dich interessant für ihn (mach dich zum Kasper, es sieht ja keiner), kommt er zu dir, nennst du ihn beim Namen (vorige Übung), belohne ihn überschwänglich und gib ihm sein verdientes Leckerli.
Achte darauf, dass er dir ins Gesicht schaut, das hat er ja schon gelernt. Das übst du solange, bis er sich immer, wirklich immer, zu dir in Bewegung setzt, sobald er seinen Namen hört.
Das kann ein paar Tage dauern, aber wenn es erstmal sitzt, dann sitzt es.
Wenn er das kann, erweiterst du diese Übung auf Wege und Plätze, die von anderen Hunden und Menschen reflektiert werden. Du machst alles genauso wie im vorigen Schritt, nur dass dein Hund nun abgelenkt sein wird. Im Idealfall funktioniert alles wie gehabt, allerdings ist das eher die Seltenheit. Wieder musst du mit deiner Fellnase solange üben, bis er zuverlässig bei jeden rufen zu dir kommt.
Das erste Ableinen
Dein Hund hat bewiesen, dass er auf dich hört, egal was in seiner Umgebung passiert. Zeit also ihn das erste mal abzuleinen. Jetzt zeigt sich ob er es wirklich verinnerlicht hat.
Das erste Ableinen sollte wieder in einer reizfreien Umgebung stattfinden. Du musst erst sicher sein, dass das Erlernte nun auch ohne Leine funktioniert. macht dein Freund das ohne Probleme und komplett zuverlässig, kannst du den ersten Schritt in eine reizdurchflutete Umgebung starten. Wenn er nicht zuverlässig kommt, musst du wieder mit der Schleppleine arbeiten. Aber im allgemeinen ist dein Freund jetzt sehr gut auf dich geprägt und freut sich, wenn du ihn rufst, denn er liebt dich nun schon sehr. Das liegt nicht zuletzt daran, dass du ihm klare Regeln aufgezeigt hast, das macht dich zum “großen” Freund, dem sich dein kleiner Freund mit Freude anschließt.
Auch wichtig
Der Gang in eine Hundeschule, sollte trotzdem vorgenommen werden, denn dort hat dein Hund Kontakt mit anderen Hunden, den braucht er unbedingt, denn deine Übungen beschränken sich am Anfang auf das “alleine” mit ihm gehen (reizfrei).
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