Stadthund oder Landhund

Stadthund Landhund
Stadthund Landhund

Wer hat es schöner? Der Stadthund oder der Landhund? Kann man das überhaupt so pauschalisieren? Ich denke nicht! Wir wohnen in einer kleineren Stadt in der Nähe Frankfurt am Main, direkt vor dem Taunus. Um uns herum unzählige Wanderwege und Wälder. Aber haben es unsere Hunde deswegen wirklich besser wie Hunde die mitten in der Großstadt leben? 

In der Orangerie in Bad Homburg zum Kaffee trinken

Stadthund oder Landhund

Der Umstände halber sind unsere Hunde relativ viel in den Wäldern um uns herum unterwegs. Hier können sie nach Herzenslust herumtoben und ihre (vermeintliche) Freiheit genießen. Das geht natürlich nur, weil keiner unserer Hunde einen Jagdtrieb verspürt und alle drei auf Zuruf wirklich perfekt hören. Aber Treffen wir auch auf andere Hunden? Meist Fehlanzeige!
Das heißt, wir bleiben meist unter uns. Wir haben drei Hunde, da ist das nicht so schlimm, denn sie können miteinander spielen, wenn sie denn spielen wollen. Zudem haben wir eine kleine Hundegruppe ins Leben gerufen, mit denen wir auch mal gemeinsam laufen. Unseren Hunden fehlt es also nicht an Hundekumpels.
Für einzelne Hunde, die hier ihres Weges gehen, sicher oftmals ein bisschen langweilig.
Trotz allem würde es unseren Hunden an etwas Entscheidendem fehlen, wenn………

Über den Dächern der Stadt auf Burg Königstein

Landhunde an die Stadt gewöhnen

…… sie keine Stadterfahrungen hätten. In der Stadt pulsiert das Leben völlig anders als auf dem Land. Es herrscht Hektik, es gibt unzählige Autos und natürlich viele herumlaufende Menschen. Zugegeben, ich bin ein Stadtmensch (komme aus Berlin) und brauche diese Atmosphäre hin und und wieder. Und natürlich nehme ich zu diesen Stadtausflügen auch meine Hunde mit. Wir fahren dann sogar mit der S-Bahn, denn in Frankfurt einen Parkplatz zu finden ist nicht einfach, das erspare ich mir. Mit der S-Bahn fahre ich direkt auf die Zeil und bin schon mitten drin. Für meine Hunde heißt das, an der Leine laufen und sich benehmen. Sie kennen das von klein an und haben deswegen auch kein Problem mit diesen Ausflügen.
Wenn wir wieder Zuhause sind, sind sie deutlich müder als wenn wir nur durch den Wald rennen. Sie benötigen nun Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Und um das gleich vorwegzunehmen: sie sind nicht müder, weil sie komplett gestresst sind, sondern weil es viel anstrengender ist, anständig an der Leine zu laufen und das Leben um sie herum aufzunehmen. Das sie nicht gestresst sind, kann ich deutlich sehen, wenn ich mich in ein Strassen-Café setze und sie ruhig und entspannt neben mit liegen und einfach alles beobachten.
Wie gesagt, sie kennen das von klein an.

Ich persönlich finde das wichtig, denn ein Hund, der nichts anderes kennt als seinen Garten und den Wald, kann ich nirgends hin mitnehmen, er wäre mit allem komplett überfordert.
Da wir mit unseren Hunden überall hin möchten, auch in den Urlaub, ist es wichtig, dass sie alles kennen.
Natürlich könnten wir es uns auch leicht machen und unsere Hunde einfach abgeben, wenn wir in den Urlaub fahren, aber ein Urlaub ohne unsere Hunde, wäre für uns kein Urlaub.

Unsere Mädels finden alles Neue immer sehr spannend

Der eigene Garten, wirklich toll?

Wenn du dir einen Hund aus dem Tierheim oder einem Tierschutzverein holen möchtest, musst du meist einen Fragebogen mit allerlei (oft unsinnigen) Fragen ausfüllen. Auch eine Vorkontrolle steht im Raum. Natürlich ist das alles wichtig und richtig, schließlich sollte ein Hund auch in die richtigen Hände kommen. Doch bei vielen Tierheimen stehen als erstes die Fragen im Raum: “Haben Sie einen Garten”? oder “Leben Sie in einer Wohnung, gar in einem Hochhaus”? oder “Leben Sie in ländlicher Umgebung”? Was spielt das denn für eine Rolle? Wenn ein Hund in die richtigen Hände kommt, dann spielt es KEINE Rolle. Ein guter Hunde-Mensch weiß was sein Hund braucht: AUSLAUF! Und warum sollte er den in der Stadt nicht bekommen? Gerade Menschen mit einem Häuschen und einem Garten gehen oft weniger oder sogar gar nicht mit ihren Hunden spazieren. Argument? “Er hat doch den schönen großen Garten, da kann er sich doch den ganzen Tag austoben”! Was für ein Unsinn und wie furchtbar ist so ein armer Hund dran.
Hunde wollen die “Welt” kennen lernen und das zusammen mit ihrem Menschen. Um einen Hund wirklich glücklich zu machen, nehme ich ihn einfach (fast) überall hin mit. Das ist es was er will! Ein Garten mag ja ein schönes Beiwerk sein, aber es ist kein “Glücklichmacher” für einen Hund.

Sashas Schwester Maira hat ihren eigenen Garten, aber ihre Leute gehen trotzdem immer mit ihr raus

Der “Stadtgarten”

Wie gesagt leben wir in der Nähe von Frankfurt. Und obwohl wir hier in einem riesigen “Erholungszentrum” wohnen, fahren wir mit unseren drei Fellnasen auch sehr gerne zum Herumtollen nach Frankfurt. Wie das geht? Ganz einfach! In allen Großstädten gibt es große Parkanlagen. Und in fast allen Großstädten gibt es in diesen Parkanlagen sogenannte “Hunde-Frei-Läufe”. So auch in Frankfurt. Dort gibt eine Vielzahl von Parkanlagen mit sehr großzügigen Hunde-Frei-Flächen. Oft denke ich, dass in der Stadt viel mehr Menschen mit Hunden leben, als in den Kleinstädten oder auf den Dörfern. Denn wenn wir in die “Hundeparks” gehen, erwarten uns und unsere Vierbeiner schon jede Menge Hunde. Das ist immer wie eine große Party für Bello und Co. Alle können sich austoben, miteinander herumtollen, Rennerles spielen und sich spielerische Zweikämpfe liefern. Es macht nicht nur den Hunden Spaß, auch wir sind jedesmal aufs Neue gespannt, wer mit wem und warum umhertollt. Es ist besser wie Kino und auch spannender. Und da es eine große Anzahl dieser Hunde-Frei-Flächen gibt, wird es für die Hunde nie langweilig, denn sie treffen immer wieder neue “Kumpels”. Und auch wir lernen immer wieder interessante und tolle Menschen kennen.

Hier gibt viel Platz zum rennen und toben
Hier gibt viel Platz zum rennen und toben
Ein "MUSS" in allen Großstädten
Ein “MUSS” in allen Großstädten

Ein “MUSS” in allen Großstädten

Auch in unserer Kreisstadt Bad Homburg gibt es, sehr zu unserer Freude, solch einen Hundepark und ich muss wohl nicht betonen, dass wir auch dort recht häufig anzutreffen sind.
Insgesamt gesehen sind wir mit unseren drei Mädels sehr viel mehr in der Stadt oder im Stadtpark oder im Hundepark um die Ecke unterwegs, als in den Wäldern des Taunus.
Das Spazieren gehen sollte ja auch mir ein wenig Spaß machen, auch wenn mein erster Augenmerk meinen Hunden gilt, so hätte ich bald keine Lust mehr, wenn ich immerzu (menschlich) alleine durch die Wälder renne.

Hunde wollen draußen sein, es ist ihnen egal wo das ist, sie haben nahezu überall Spaß, wenn sie es gewohnt sind

Fazit

Ich kann keinen Grund sehen, warum es einem Stadthund schlechter gehen soll, als einem Hund der auf dem Land oder im eigenen Garten lebt. Ganz im Gegenteil denke ich oft, dass es den Stadthunden, wenn sie denn den richtigen Menschen haben, oft sogar besser geht. Sie müssen rausgehen, alleine schon um ihre “Geschäfte” zu verrichten. Der Hund mit dem eigenen Garten muss nicht mal dazu sein “Reich” verlassen. Wie traurig!!!

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

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