Getreidefreies Futter – Sinn oder Unsinn?

Viele Hundebesitzer folgen dem neuesten Trend und »barfen« ihre Hunde. Und das meist getreidefrei. Aber auch diejenigen, die nicht zum »barfen« übergegangen sind, achten oft darauf, dass im Futter kein Getreide ist.

Wie gesund oder ungesund ist Getreide im Hundefutter?

Getreide ist ein billiger Zusatz in jedem Futter, das mit Getreide angeboten wird, quasi ein “Füllstoff”. Es wertet das Futter nicht auf, sondern lässt es “verkommen”.
Es gibt tatsächlich Futterhersteller, die ihr Futter extrem teuer verkaufen, aber wenn man sich die Inhaltsstoffe anschaut, fragt man sich wofür man da so viel Geld bezahlt.
Ich möchte hier keinen Namen des Futterherstellers nennen, aber es ist ein sehr bekannter Name. Ich will nur mal ein Beispiel für völlig überteuertes Futter geben und zeige euch mal die Inhaltsstoffe dieses Futters:
Zusammensetzung
Mais, Maisfuttermehl, Geflügelprotein (getrocknet), Tierfett, Fleisch getrocknet (Rind, Schwein)*, tierisches Eiweiß (hydrolysiert), Maiskleberfutter, Pflanzenproteinisolat*, Rübentrockenschnitzel, Hefen, Sojaöl, Fischöl, Mineralstoffe, Fructo-Oligosaccharide.
Für dieses “Nichts” an Inhaltsstoffen bezahlen viele sehr viel Geld. Das Beispielfutter kostet 10,00 Euro für 2 kg. Ehrlich? …..das ist frech! Denn zuerst genanntes in jeder Inhaltstabelle eines Produktes (egal ob für uns Menschen oder für Hunde) benennt den höchsten Anteil im jeweiligen Produkt.
Ergo: Dieses Futter besteht hauptsächlich aus Mais und Maisfuttermehl.

Viel Getreide? Wenig Getreide? Was ist gesund?
Viel Getreide? Wenig Getreide? Was ist gesund?

Brauchen Hunde Getreide oder sind sie reine Fleischfresser?

Hunde sind Fleischfresser, sie brauchen kein Getreide.
Richtig: Wölfe reißen kleinere und größere Beute. Ihre Beuteschema umfasst hauptsächlich Pflanzen- und Körnerfresser. Eine weit verbreitete Meinung ist, dass der Mageninhalt der Beutetiere mit gefressen wird. Das ist bei kleineren Beutetieren zwar richtig, aber bei größeren Beutetieren bleibt der Mageninhalt übrig, er wird verschmäht. Lediglich das was noch am Pansen dran ist wird mit gefressen. Die Getreidemengen in der Nahrung sind somit extrem geringfügig. Der Hauptanteil ihrer Nahrung besteht aus Fleisch.

Industriell hergestelltes Futter und sein Getreideanteil

Fast in jedem handelsüblichen Hundefutter ist Getreide vorhanden. Getreide ist ein billiger Rohstoff und wird deswegen beim Fertigfutter gerne mit verarbeitet.
Doch es findet bei vielen Futterherstellern bereits ein Umdenken statt. Mittlerweile gibt es hochwertiges getreidefreies Nass- und Trockenfutter mit hohem Fleischanteil.
Ein gutes Hundefutter sollte mindestens 60% Fleischanteil beinhalten, noch besser sind etwa 80%. Gemüse, Früchte sowie Zusätze von Vitaminen, Biotin und Omega 3 und 6 etc. sollten keinesfalls fehlen.

Eine gesunde und natürliche Futterquelle für Hunde

Besser Trockenfutter oder lieber Nassfutter

Natürlich können Hunde Nassfutter besser verwerten als Trockenfutter, Zur Aufspaltung von Trockenfutter benötigt der Hund viel Wasser, doch nicht alle Hunde sind gute Trinker.
Beim Trockenfutter werden in der Regel nur 30 – 40% der gesamten Futtermenge verdaut, der Rest verschwindet unverdaut in Richtung Ausgang. Fleisch hingegen wird bis zu 90% verdaut.
Nassfutter mit einem 70%igem Fleischanteil wird zu 85 – 95% verdaut. Der Vorteil des Nassfutters liegt also auf der Hand.
Ein gutes Futter zeigt sich auch in der Häufigkeit des Kotabsatzes meines Hundes. Desto hochwertiger das Futter, desto weniger Kot setzt mein Hund ab.

Fazit

Wer seinen Hund optimal füttern möchte, der “barft” oder füttert Nassfutter mit hohem Fleischanteil (60-70%).

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

7 Kommentare zu Getreidefreies Futter – Sinn oder Unsinn?

  1. Hallo,

    ich fand deine Seite bis jetzt ziemlich gut. Muss aber doch mal schreiben, dass Hunde und Wölfe genetisch meilenweit entfernt sind, außerdem seit ca. 2000Jahren sich davon getrennt und mit uns entwickeln und daher nicht vergleichbar sind. Das wäre so als ob man behaupten würde dass Neandertaler Essen für uns das allerbeste wäre, obwohl es eine andere Spezies ist.
    Ich glaube nicht dass Hunde hauptsächlich Fleisch essen sollten, da sie das seit Jahrhunderten auch nicht tun, sondern unsere Essensabfälle aufgekocht mit der billigsten Kohlenhydratquelle bekommen, wie es im Ausland oft praktiziert wird. Dazu gibt’s dann noch selbstgefangene Mäuse etc. Dass der Hund speziell gekauftes Futter bekommt ist ein 1.WeltLuxusDing und beruht auf Faulheit (hier nehme ich mich nicht aus) und Geld einnehmen wollen. außerdem halte ich eine geringe Kotmenge für eher bedenklich. Da ich keine Tiermedizinerin bin ist das nur mein logisches Denken: Bei uns bekommt man leichter Darmkrebs wenn die Darmwände immer aneinander reiben und zu wenig Ballaststoffe durchgehen. Kann mir vorstellen dass es beim Hund auch ein bisschen so ist, ich habe den Minihaufen von Barfern gesehen und wie hart der ist und wie lange der Hund drücken muss bis der raus ist. Sieht mir nicht angenehm aus.
    Jeder soll seinen Hund so füttern wie er denkt. Aber Hunde sind eine andere Spezies als Wölfe, nicht jeder verträgt barfen, z.b. viele alte Hunde nicht mehr und um den ökologischen Fußabdruck des Hundes geringer zu halten sollte man sie meiner Meinung nach nicht zu größeren Carnivoren machen als sie sind. Eigentlich sind sie Allesfresser, so wie wir, sieht man an Straßenhunden z.b.
    Soviel wollte ich gar nicht schreiben, aber der Artikel wurde mir zu einseitig. Dass ein hoher Fleischanteil besser ist ist schlichtweg falsch und folgt menschlichem Denken, nicht dem was für die Tiere am besten ist. Maultaschen mit geringem Fleischanteil empfinden wir als Mogelpackung, dieser Mechanismus greift hier auch . Lg

    • Hallo Anna,

      vielen Dank für dein Feedback. Und ich muss gleich gestehen: Du hast absolut recht, den Artikel wollte ich schon lange überarbeiten – mir fehlt nur leider grad echt die Zeit. Aber dank deiner konstruktiven Kritik werde ich das als Nächstes angehen. Der Artikel entstand nach einem Gespräch mit einem Tierarzt – doch mittlerweile habe ich andere Gespräche geführt und gebe dir in allen Punkten recht. Tja, und manchmal ist das, was einem als absolut richtig erscheint, ein paar Jahre später wirklich fremd…..so geht es mir mit dem Beitrag – von daher nochmals ein dickes Danke!
      Viele Grüße
      Martina

  2. Hallöchen,

    ich nutze diese Seite zur Recherche, um meinem zukünftigen Hund ein langes und schönes Leben zu ermöglichen. Ich bekomme meine Hündin diesen Sonntag und bin ganz aufgeregt und suche nach einem gesunden und schmackhaften Leckerli für Belohnungszwecke. Hast du da vllt auch ein paar Empfehlungen? Sie ist 5 Monate alt und ich habe sie aus dem Tierschutz (Rumänien). Sie ist ein Mischling (Rasse noch unbekannt). Freue mich über Tipps.

    Liebe Grüße

    • Hallo Christin,

      klar kann ich die ein gesundes Leckerchen für dein Fellkind empfehlen, Spirulina-Leckerli, die Frage is, kann er die schon kauen, denn die sind sehr sehr hart. Aber wenn du ihm was gutes tum willst, solange er noch Milchzähne hat gehen immer Reisknochen von Trixie oder Ochsenziemer, die kleinen. Auf jeden Fall sollte er immer etwas zum knabbern haben, dann kommt er nicht auf die Idee, etwas anderes anzuknabbern, z.B. Schuhe etc.
      Sorry, das ich erst jetzt schreibe, war im KH, wenn du noch Tipps brauchst, kannst du gerne fragen.
      Ansonsten wünsche ich dir schon mal viel Spaß mit Klein ? (weiß den Namen nicht). Schau doch mal auf Facebook vorbei: hundepfote.org und die Gruppe dazu: Hund & Tratsch, bei uns geht es ohne rumzicken und dumme Kommentare zu, wir sind ne super tolle Gruppe. Da kannst du auch alle Fragen stellen, die noch so hast und bekommst zu 100 % nette freundliche Antworten.

      LG Carola

  3. Hey zusammen,

    bin da ganz eurer Meinung.Interessanter Artikel. Schwöre auch auf Futter ohne Getreide! Vor allem nachdem mein Ringo auch noch eine Allergie gegen das ganze Getreide entwickelt hat :/ Auch so eine unnötige Nebenerscheinung. Dann ging es los mit der Futtersuche. Mussten dann erstmal einen Anbieter suchen, weil es wie du schon sagtest , einige völlig überteuerte Anbieter gibt, die manchmal auch noch eine schlechte Zusammensetzung liefern :/

    Haben dann schlussendlich durch einen Zufall das Hundefutter von Bestesfutter (https://www.bestesfutter-deutschland.de/hundefutter/getreidefreies-futter) entdeckt.Hier ist sogar ein Fleischanteil von 68 % und das ohne Getreide, und auch noch Nassfutter.

    Sind echt zufrieden damit und unser Ringo verträgt das echt sehr gut, das lassen wir uns dann auch gerne etwas mehr kosten 🙂

    Habt ihr vielleicht noch Tipps für andere Hersteller ? Das mal ein bisschen Abwechslung reinkommt.

    Grüße Martin

    • Hallo Martin,

      Dr. Clauders ist auch ein Nassfutter und hat sogar 99% Fleischanteil, aber nicht zu oft geben oder alles an Zusätzen rein tun was Hund so braucht, sonst gibt’s Mangelerscheinungen. Auch sehr gut ist Natur pur oder Selection Gold, überall viel Fleisch drin.

      LG Carola

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