Schafgarbe für den Hund? Kräuter für Hunde? Ist das nicht giftig? Nicht prinzipiell! Natürlich gibt es Kräuter, die für Tiere giftig sind, aber das gilt nicht für alle Kräuter.
Giftige Kräuter für Mensch und Tier wären zum Beispiel: Tollkirsche, bittersüßer Nachtschatten, Eibe, Bilsenkraut oder die Engelstrompete und viele mehr, nur um mal einige zu nennen. Bei einigen dieser Kräuter reichen schon kleinste Verzehrmengen, um den Körper gehörig zu vergiften. Bei Kinder und Tieren können sie tatsächlich einen schnellen Tod bedeuten. Aber, es gibt auch viele Kräuter, die nicht nur dem Menschen gut tun, auch unsere Tiere können von ihnen profitieren. Beispiel Schafgarbe, dem Thema des heutigen Artikels.
Manche Hunde fressen Schafgarbe von alleine, Sie mögen es einfach, so wie andere Hunde gerne Gras kauen. So hilft sich der Hund praktisch schon prophylaktisch und beugt damit gegen allerlei Erkrankungen wie Blähungen, Kaliummangel oder Magenverstimmungen vor. Die Bitterstoffe der Pflanze sowie die Azulen enthaltenen ätherischen Öle sind ausgesprochen gesundheitsfördernd für den gesamten Verdauungstrakt des Hundes und nebenbei auch noch desinfizierend.
Also beschäftigen wir uns heute in unserem Hundeblog mal mit der Schafgarbe, um hinter ihr Geheimnis zu kommen.
Unkraut oder Heilpflanze?
Der Schafgarbe als Heilpflanze eilt seit Urzeiten ein positiver Ruf voraus. Nicht nur beim Menschen kann sie die Gesundheit positiv beeinflussen, auch bei einigen Haustieren zeigt sie eine angebrachte Wirkung.
Die Schafgarbe ist extrem wuchsfreudige Staude. Ihre starke Ausbreitung erreicht sie sowohl über die Verbreitung ihrer Samen als auch durch ihren rasanten Wachstum. Die Korbblütlerin ist weit verbreitet. So findet man sie nicht nur bei uns in Deutschland, sondern in ganz Europa, Nordamerika und auch in Asien. Das sie zu den Korbblütlern zählt, sieht man nicht unbedingt auf den ersten Blick, man muss schon etwas genauer hinsehen, um das Zusammenstehen der kleinen Körbchenblüten zu erkennen.
Geschichtliches
Die Schafgarbe wird seit Jahrhunderten in der Medizin genutzt und es gibt unzählige Studien, die sie mit Bravur bestanden hat. So hat sie sich im Laufe der Zeit einige Volksnamen erarbeitet. Da hätten wir zum Beispiel das “Blutstillkraut”, das “Wehkraut”, das “Soldatenkraut” oder auch das “Bauchwehkraut”, um nur mal einige zu nennen.
Der botanische Name der Schafgarbe – „Achillea“ – leitet sich einer Legende nach von dem griechischen Helden „Achilles“ ab. Der griechischen Mythologie zufolge behandelte er seine blutenden Kampfeswunden mit Schafgarbe und weil das mehrjährige Kraut bei ihm so erfolgreich wirkte, versorgte er zugleich seine verletzten Soldaten ebenfalls mit der Heilpflanze.
Gerade die blutstillende Wirkung der Pflanze war für unsere Vorfahren oft von existenzieller Wichtigkeit. Für Behandlungen von äußeren und inneren Verletzungen war sie hochgeschätzt. Unsere bäuerlichen Vorfahren haben Schafgarbe unter Kamille gemischt und sich große Vorräte davon zugelegt. Schafgarbe verstärkt die heilende Wirkung der Kamille und wurde stets großzügig für Mensch und Tier genutzt.
Inhaltsstoffe
Neben Bitter- und Gerbstoffen sowie Mineralsalzen wie Kalium und Magnesium, ist der Hauptwirkstoff der Schafgarbe das Ätherische Öl mit dem wohlklingendem Namen Chamazulen.
Schon mal gehört? Richtig, das ist der gleiche Wirkstoff wie der der Kamille.
Was hat denn die Schafgarbe nun auf dem Kasten?
Die Schafgarbe hat viele Eigenschaften, die von unschätzbarem Wert sind.
Kaum eine andere Pflanze kann unserem Organismus, auch den unserer Hunde, so gut mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgen wie die Schafgarbe.
Für Verletzungen ist sie die erste Hilfe, bei Appetitlosigkeit das Mittel der Wahl, für innere Blutungen die Heilung. Die antiseptische, zusammenziehende und blutstillende Wirkung ist in der Erstversorgung unverzichtbar und sollte in jeder Hausapotheke von Eltern mit Kindern oder Hundebesitzern liegen. Das gilt nicht nur für äußere Blutungen, auch Blutungen von Nase, Uterus, Nieren, Darm und Lunge können durch Schafgarbentee gestillt werden.
Überhaupt ist Schafgarbentee ein kleiner Tausendsassa für jede Art der Anwendung bei unseren vierbeinigen Lieblingen. Infektionen? Kein Problem, Schafgarbentee desinfiziert, lindert und verspricht eine rasche Heilung. Unklare Magen- Darmbeschwerden? Kein Problem, Schafgarbentee kann helfen. Appetitlosigkeit? Kein Problem, Schafgarbentee bringt den Appetit zurück.
Und so ganz nebenbei werden Kreislauf und Harnsystem auch noch angeregt.
Aber bei Hautleiden und für Hämorrhoiden wird Schafgarbentee gerne eingesetzt.
Bei innerlicher Anwendung regt sie die Durchblutung der Organe deutlich an. Da sie einen hohen Anteil an Bitterstoffen aufweist, hilft sie bei Verdauungsbeschwerden gleichwohl gegen Diarrhö als auch gegen Verstopfung. Zudem verfügt sie über krampflösende Wirkung. Ausführliche Infos über die Schafgarbe gewünscht? Dann besucht die Seite schafgarben.info, da ist das Kraut in allen Einzelteilen zerlegt.
Schafgarbe für Haustiere
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass Schafe dieses Kraut ganz besonders lieben, nicht umsonst heißt es Schafgarbe. Pferde hingegen lassen es meist stehen, sie mögen den etwas seltsamen Geschmack dieser Pflanze nicht so recht. Das ist wirklich schade ist, denn gerade bei Pferden leiden häufig unter der gefürchteten Darmkolik, welche nicht selten zum Tod des Tieres führt. Schafgarbe wäre hier vielleicht das DAS Mittel, um diese Krankheit kontrollieren zu können. Wissen tu ich das jedoch nicht.
Wenn es um kurzzeitige Verdauungsbeschwerden geht wir Schafgarbe in der Tierheilkunde sehr gerne verabreicht. Sowohl Blähungen als auch Durchfälle müssen nicht immer gleich mit der Chemiekeule verbannt werden – Schafgarbe bekämpft das Problem effektiv und sanft.
Hunden mischt man das Kraut einfach unter das Futter. Dabei solltest du auf die Menge acht geben, denn zuviel ist auch nicht gut. Bei kleineren Hunde bis maximal 20 kg sollten 3-5 Gramm täglich reichen. Bei größeren Hunden kann man schon zwischen 8-10 Gramm pro Tag verabreichen. Auch die Dauer der Therapie sollte nicht länger als als 4 Wochen dauern.
Für Verletzungen der Pfoten zum Beispiel ist eine alkoholfreie Tinktur der Schafgarbe empfehlenswert. Zum einen weist sie entzündungshemmende Eigenschaften aus, was die Wundheilung beschleunigt und zum anderen besteht keine Gefahr für den Hund, wenn er sich das “Zeug” von den Pfoten schleckt.
Aber Vorsicht
Wer Schafgarbe selber sammeln möchte muss sich sehr gut mit der Pflanze auskennen, denn sie hat zwei giftige Doppelgänger. Während die Schafgarbe nicht giftig ist, sind ihre Doppelgänger es um so mehr. Der Riesenbärenklau und der Gefleckte Schierling sind leicht mit der beliebten Schafgarbe zu verwechseln.
Und noch ein Hinweis
Trächtige Tiere dürfen nicht mit Schafgarbe gefüttert werden.
Auch die Fütterung allgemein sollte nicht überdosiert und/oder über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Hallo, danke für den tollen Artikel! Ist es bei Verdauungsbeschwerden sinnvoll, das Schafgarbenkraut mit heißem Wasser aufzugießen und dann erst dem Futter zuzumischen? Oder mischt man tatsächlich nur das trockene Kraut unters Futter? Viele Grüße
Hallo Bettina,
meines Wissens nach kann man direkt das trockene Kraut unters Futter mischen – alternativ wäre natürlich auch ein Aufguss eine Möglichkeit. Da könntest du dann direkt auch einen Tee nehmen und die Schafgarbe darin aufkochen. Achte nur darauf, dass es nicht zu konzentriert wird.
Beste Grüße
Martina