Rassehund oder ein Mischlingshund? Dieser Frage stellen sich angehende Hundebesitzer – zumindest hoffe ich das. Immerhin holt man sich nicht mal “eben so” einen Hund zur Familie. Was sind die Vor- und Nachteile bei einem Rassehund und was bietet ein Mischlingshund? Zu diesem Thema fällt mir leider sofort das Stichwort “Überzüchtung” bei Rassehunden ein. Deswegen setze ich mich heute kurzerhand mit Überzüchtungen von Rassehunden auseinander und frage nach dem “Warum”.
Rassehund – nein danke?
So pauschal darf das nicht gesehen werden, denke ich. Es gibt durchaus Rassehunde, die nach ihrem Ursprung gezüchtet werden, also so, wie die Natur es einst mal vorsah. Und ja, es gibt sehr viele seriöse Hundezüchter. Aber woher weiß ich, ob ein Hund aus einer seriösen Zucht stammt und ob er nicht überzüchtet ist?
Die Frage nach der Seriosität ließe sich vielleicht noch klären. Kaufe keinen Hund bei einem Händler auf dem Parkplatz, kaufe keinen Hund auf Märkten und kaufe keinen Hund aus den Hundeportalen im Internet. Ich spreche hier nur von Rassehunden. Wer einen Rassehund sein Eigen nennen möchte, muss auch mal tief in die Tasche greifen. Ein seriöser Züchter investiert viel in seine Welpen. Nur so kann er garantieren, dass er einen durchweg gesunden Hund zum Kauf anbietet.
Bei der Suche nach einem seriösen Züchter ist es wichtig, sich vorab Auskünfte über ihn einzuholen. Heutzutage ist das relativ einfach, denn das Internet beantwortet dir fast alle Fragen. Ein seröser Züchter hat im Normalfall eine Webseite. Findest du dort Erfahrungen anderer Hundekäufer, heißt das noch lange nichts, immerhin kann man sich Rezensionen auch kaufen. Deswegen solltest du nach einem Züchter Ausschau halten, der bei dir in der Nähe ist, dem du einen Besuch abstatten kannst, die Tiere siehst, das ganze Umfeld in Augenschein nehmen kannst und so weiter und so fort. Übrigens, wenn du dir ein solides Bild über Hunderassen machen möchtest, dann findest du auf der Seite eine umfangreiche und anschauliche Übersicht.
Überzüchtung und die Folgen
So wie der Mensch sich seinen Hund vorstellt, so soll er gezüchtet werden. Warum? Warum muss ich einen Hund haben, der so kurze Beine hat, dass er in eine Teetasse passt? Warum muss ich einen Hund haben, der sein Leben lang kaum Luft bekommt, nur weil mir ein plattes Hundegesicht gefällt?
Die meisten Rassehunde haben einen gesunden Ursprung, auch wenn sie für eine bestimmte Aufgabe extra gezüchtet wurden. So hat zum Beispiel ein Jack-Russell-Terrier die Aufgabe in Fuchs- und Dachsbauten einzudringen. Er ist klein aber sehr mutig. Übrigens eine der wenigen Hunderassen an der nicht überzogen herumexperimentiert wurde.
Ganz anders der Schäferhund. Er wurde mit seinem völlig überzogenen “Porscheheck” neu erfunden. Nur weil der Mensch es schön findet, wenn der Schäferhund schräg nach hinten gebaut ist. Was ist das für ein Blödsinn? Der Hund hat vom ersten bis zu seinem letzten Tag an den Folgen zu leiden. Seine Körperhaltung ist ungesund und das schlägt sich in Schmerz und Leid für den Hund nieder. Oder nehmen wir den Mops. Ein Modehund per Exzellenz! Warum? Weil der Mensch die Vorstellung hat, einen Hund zu besitzen, der ein “menschliches Gesicht” hat.
Ich will mich dazu besser nicht weiter äußern, denn alles was ich dazu sagen kann, ist nicht positiver Natur. Der arme Hund muss nun sein Leben lang mit Kurzatmigkeit und Sauerstoffnot leben. Das wünsche ich keinem Menschen, aber eben auch keinem Hund. Das ist Sinnlosigkeit per Exzellenz!
Es gibt noch unzählige Beispiele, die ich hier aufführen könnte, doch das würde den Rahmen des Artikels komplett sprengen.
Mischlingshunde – sind sie gesünder?
Natürlich auch nicht immer. Dennoch, ein Mischling ist voll gepackt mit neuen, fremden Genen. Da mischen sich Mischlinge mit Mischlingen oder auch Rassehunde mit Mischlingen. Das ist manchmal vom Menschen gewollt, die ihren eigenen Hund süß finden und den des Nachbarn eben auch. Der eine hat einen Pudel, der andere einen Mischling. Gemeinsam denken sie darüber nach, wie wohl die Welpen der beiden aussehen könnten. Ich für meinen Teil bin ein Gegner solcher “Zuchten”, nicht, weil dabei nix Süßes rauskommen kann, sondern weil es auf der Welt schon genug Hunde gibt, die in Elend leben müssen. Da helfe ich doch lieber einem solchen Hund, als noch mehr zu produzieren.
Aber zurück zum Mischling an sich. Sie sind im allgemeinen gesünder, robuster und nervenstärker als Zuchthunde. Wie gesagt, frisches Blut ist hier das Zauberwort. Zudem hast du immer ein Unikat, wenn du einen Mischling dein Eigen nennst. Natürlich kannst du auch einen kranken Mischling bekommen, aber das liegt meist weniger an der Art der Entstehung, als viel mehr an der Art wie er leben musste, bis er den Weg zu dir fand. Das hinterlässt oft negative Spuren.
In mein Haus kommen nur Mischlingshunde, nicht weil sie gesünder sind, auch nicht weil sie einmalig sind und auch nicht weil sie süßer sind. Einzig, weil sie keinen Platz im Leben hatten bevor ich sie zu mir geholt habe.
Es wäre schön, wenn ein Umdenken in den Köpfen der Menschen stattfinden würde und sie auf den Wahn von Züchtungen und somit Überzüchtungen verzichten würden, statt dessen bereits vorhandenen Hunden eine Chance auf ein Zuhause ermöglichen würden.
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