Wie oft darf ein Hund gebadet werden?

Sashi-Schwein muss baden.

Ein heißes Thema! Ginge es nach den Hauptakteuren in diesem Bericht selbst, dürfen sie niemals gebadet, gewaschen, geduscht oder sonstwas werden. Zumindest gilt dies für die meisten Fellnasen. Dieser Meinung schließt sich eine kleine, feine Minderheit besorgter Hundehalter an, die ihre Ansichten empört in den Tiefen des weltweiten Netzes zum Ausdruck bringen: “Einen Hund baden? N-I-E-M-A-L-S. Die Haut geht kaputt! Auf der Stelle! Welche Quälerei für das arme Tier!” Die besten Aussagen sind jedoch die, die ratlosen Hundehaltern auf die Frage, mit welchem Shampoo sie ihren Hund baden sollen, die Antwort geben: “….mit gar keinem Shampoo, spül ihn einfach nur mit warmem Wasser ab, das Shampoo zerstört den pH-Wert der Haut!” Brüll! Offensichtlich haben solche “Antwortgeber” noch nie einen stinkenden Hund einfach nur mit Wasser abgewaschen, denn sonst wüssten sie, dass sich der Gestank verzehnfacht. Mindestens. Andere Frauchen beziehungsweise Herrchen sehen das nicht so eng und schrubben ihren Schmuddelhund durchaus einmal wöchentlich mit Shampoo ab. Wie so oft, versteckt sich die Antwort hinter dem lapidaren Satz: “Es kommt darauf an.”

Inhaltsverzeichnis

Ein Bad ist später nötig. Sehr nötig.
Ein Bad ist später nötig. Sehr nötig.

Wie oft darf ein Hund gebadet werden?

So wenig wie möglich und so oft wie nötig. Ich persönlich bade meine Hunde nur dann, wenn sich eine in irgendeinem Mist gewälzt hat oder wenn Sashi-Spatz ein ausgiebiges Schlammbad genoss. Verirrten sich jedoch nur ein paar harmlose Schlammspritzer auf dem Fell, lassen wir dies trocknen, um sie anschließend herauszubürsten. Wie gesagt, manchmal geht es jedoch nicht ohne ein ausgiebiges Badevergnügen, allerdings stets unter dem Mäntelchen der Vorsicht.

Jetzt hat Sasha ihren Spaß - nachher habe ich die Arbeit.
Jetzt hat Sasha ihren Spaß – nachher habe ich die Arbeit.

Die Vorbereitung

Bevor der Vierbeiner die Dusche oder die Badewanne besteigt, muss diese mit einer rutschhemmenden Matte ausgerüstet sein. Nicht jeder Hund steht einfach nur da und lässt das Prozedere über sich ergehen und ihr kennt die Gefahren eines rutschigen Duschbodens sicher sehr gut. Legt am besten ein großes Handtuch bereit, um den Badegast nach getaner Arbeit gleich abrubbeln zu können. Stellt das Shampoo bereit, um nicht hektisch rumhantieren zu müssen, während der Hund schnatternd in der Dusche steht.

Das Shampoo für das Hundebad

Auch hier ranken sich viele Mythen. Die einen sagen, Kernseife und nichts anderes. Die anderen sagen, es muss (!) ein spezielles Hundeshampoo sein und viele nehmen sogar ihr normales Haarshampoo. Ein “richtiges” Hundeshampoo ist sicher nicht verkehrt. Wir persönlich nutzen schon immer ein hochwertiges Babyshampoo und konnten bisher noch keine Hautzerstörungen, Fellausfall oder sonstiges Ungemach entdecken. Was für die zarte Babyhaut konzipiert wurde, kann der Hundehaut nicht schaden. Und das tut sie auch nicht. Die Haut meiner drei Fellnasen ist wunderbar. Sanft wie ein Babypopo sozusagen.

So wird der Hund gebadet

Es versteht sich von selbst, dass das Wasser handwarm ist, bevor der Hund damit abgespült wird. Manche Duschköpfe sind mit einem verstellbaren Strahl ausgerüstet – wählt  den mit der sanftesten Wasserabgabe. Als Nächstes spült den Hund vorsichtig an den Beinen beginnend und sich über den Rücken nach vorne zum Kopf arbeitend ab. Vorsicht am Kopf! Kein Wasser in die Ohren, keines in die Nase und keines in die Augen! Der Duschstrahl endet maximal zwischen Oberkopf und Nacken. Keine Sorge, bei der Plätscherei tröpfelt genug Wasser über das Gesicht des Hundes, sodass dieses auch gereinigt werden kann – dazu später mehr.

Sashi-Schwein muss baden.
Sashi-Schwein muss baden.

Besonders Hunde mit einem längeren, dichten Fell scheinen das Wasser nicht bis auf die Haut durchzulassen, wie eine Plane schützt das Fell die Haut. Bei solch einem Hund müsst ihr einfach mit der anderen Hand, das Fell mal hierhin, mal dorthin schieben, solange, bis Ihr Hund bis auf die Haut nass ist. Anschließend shampooniert ihr den Liebling vorsichtig ein. Beginnt an den Füßen, vergesst den Bauch nicht, denkt an die Rute und arbeitet euch so über den Rücken bis vor zum Kopf. Auch hier ist am Oberkopf hinter den Ohren Schluss. Massiert das Shampoo richtig ein. Übrigens haben sowohl spezielle Hundeshampoos als auch ein mildes Babyshampoo keine reizenden Eigenschaften, falls doch mal was ins Auge geht, ist das nicht ganz so schlimm – sollte aber natürlich vermieden werden.

Nele hasst baden. Und fotografiert werden.
Nele hasst baden. Und fotografiert werden.

Nach dem Einshampoonieren geht es an das Ausspülen – eine Heidenarbeit.  Die hartnäckigen Shampooreste machen es sich nämlich scheinbar zur Aufgabe, sich im Fell zu verstecken, zumindest kommt es mir immer so vor. ich spüle und dusche und spüle und dusche – dennoch finde ich immer noch glitschige Stellen im Fell.

Streicht immer mit der Hand durch das Fell, so könnt ihr Shampooreste aufspüren.

Es müssen unbedingt sämtliche Shampooreste aus dem Fell ausgewaschen werden! Ganz egal, wie lange das dauert und vollkommen uninteressant, ob ihr mit einem krummen Buckel dasteht! Wird nicht alles herausgespült, schlabbert Ihr Hund das nämlich später ab und das gilt es zwingend zu vermeiden!

Das Handtuch - mein Freund und Helfer.
Das Handtuch – mein Freund und Helfer.

Vom Nasshund zum Trockenhund

Das Handtuch liegt vorbereitet und ausgebreitet vor der Dusche beziehungsweise Badewanne. Kurze Anekdote zu meinen Erlebnissen: ich schließe immer die Duschtüre, bevor ich den jeweiligen Badegast herauslasse. Noch nie, noch gar nie hat sich auch nur ein Hund in der Dusche geschüttelt. Während des Badevorganges durchaus, aber niemals in der geschlossenen Dusche. ganz egal, welche Mätzchen ich da draußen veranstalte, indem ich mich selbst schüttle, um so vielleicht den “Schüttelinstinkt” auszulösen. Ich werde nur angeglotzt. Von großen Hundeaugen, die einfach nur raus möchten. Also gut, Duschtüre auf, Hund raus und da geht es auch schon los: Schütteln, schütteln, schütteln. Allerdings bin ich fix, denn das Handtuch liegt ja nicht ohne Grund da. Bevor weitere wüste Schüttelorgien stattfinden, dient das große Handtuch als Einwickelinstrument. Wenn ihr sofort zu rubbeln beginnt, dürfte der kleine, nasse Freund stillstehen, denn den meisten gefällt genau das. Je nach Felllänge dauert auch diese Prozedur eine kleine Weile. Denkt an die Rute und an die Pfoten. Eventuell benötigt ihr auch weitere Handtücher.

Das "Gerubbel" mögen die meisten Hunde.
Das “Gerubbel” mögen die meisten Hunde.

Föhnen?

Es gibt Hunde, die genießen es, mit dem Föhn getrocknet zu werden, es gibt Hunde, die hassen es und manche haben panische Angst vor dem warmen Luftstrom. Wenn ihr euren Schatz föhnen möchtet, dann mit entsprechender Vorsicht. Stellt  die Luft möglichst nicht auf volle Pulle heiß und haltet immer genug Abstand zu Ihrem Hund.

Jetzt aber schnell selbst "Hund" sein.
Jetzt aber schnell selbst “Hund” sein.
Ende gut, alles gut. Hund sauber, Frauchen happy.
Ende gut, alles gut. Hund sauber, Frauchen happy.

Was fehlt jetzt noch? Richtig, Dusche beziehungsweise Badewanne samt Gummieinlage putzen, dem Hund bei seinem irren Gereibe auf dem Teppich zusehen, die Tropfen seiner Schüttelei wegputzen, das Handtuch waschen, das gesamte Bad putzen – und dann seid ihr vermutlich so schweißgebadet, dass ihr selbst eine Dusche braucht! Übrigens muss es nicht immer die Dusche sein – gerade im Sommer bietet sich ein Hundepülanschbecken an. Schaut einfach mal auf der Seite www.planschbecken-pools.de vorbei, da gibt es Hundepools und Hundeplanschbecken – das wird dann ein Spaß für alle!

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

2 Kommentare zu Wie oft darf ein Hund gebadet werden?

  1. Ich möchte sehen, was die Dame mit dem “niemals” macht, wenn sich ihr Hund in der Dünnpfiffkacke wälzt, die ein Zweibeiner hinter einem Baum hinterliess. Auch Aas und tote Fische sind begehrte “Wälzobjekte” Mein “Puli” stinkt nach 4-6Wochen wie ein Bär.
    Sollte mein Gestanksdetektor Alarm schlagen, wird der Hund gebadet. Egal ob nach einer Woche, oder 3 Monaten. Das wie überlasse ich der Hundekosmetikerin. Beschwert hat sich noch kein Hund-ich habe 5. Bettverbot besteht, zumindest theoretisch.

    • Hallo b. dokopil,

      Klar, wenn Dein Hund diese “spezielle Vorliebe” hat, dass Du ihn dann baden musst. Gott sei dank sind da nicht alle Hunde so drauf. Unsere Sasha liebt jede Schlammpfütze, damit kann ich leben. Und ein einfaches Abspritzen genügt somit.

      LG
      Carola

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