Hitzschlag beim Hund

Hitzschlag Hund
Hitzschlag Hund

Der Hitzschlag beim Hund gehört in die Kategorie der extrem akuten Notfälle, die es erstens zu verhindern gilt und zweitens sofort behandelt werden müssen. Hitzschlag ist eine Erhöhung der Körpertemperatur, die über dem allgemein anerkannten Normalbereich liegt und vor allem keiner organischen Ursache entspringt, sondern durch äußere Umstände herbeigeführt wird.

Hitzschlag tritt auf, wenn die Wärmeableitungsmechanismen des Körpers keine übermäßige externe Wärme mehr aufnehmen können. Typischerweise wir er mit einer Temperatur von 39 – 41° C  oder höher assozziert, allerdings ohne Anzeichen einer Entzündung. Die Überhitzung kann zu einer Dysfunktion mehrerer Organe führen.

Hitzschlag beim Hund
Hitzschlag beim Hund – das Tier muss auch unterwegs immer trinken können1

Überhitzung oder Hyperthermie?

Um den Artikel möglichst vollständig und informativ zu gestalten, möchte ich noch kurz auf eine besondere Form der Überhitzung eingehen: der Hyperthermie. Hyperthermie kann entweder als Fieber oder als nicht-fieberhafte Hyperthermie kategorisiert werden. Fieberhyperthermie entsteht durch Entzündungen im Körper (z.B. durch eine bakterielle Infektion). Hier können fiebersenkende Medikamente wirksam eingesetzt werden. Bei einer Hyperthermie, die keine entzündliche Ursache hat, hilft auch kein fiebersenkendes Medikament. Zudem gilt Hyperthermie auch als Mittel, welches gezielt (etwa bei der Krebsbehandlung) eingesetzt wird. Dazu wird der Körper kontrolliert auf eine erhöhte Temperatur gebracht.

Hitzschlag beim Hund – die Symptome

  • Keuchen, extremes Hecheln
  • Körpertemperatur über 39 Grad
  • Dehydrierung
  • Übermäßiges Sabbern
  • Kaum bis gar kein Urinabsatz
  • Muskelzittern
  • unkoordinierte Bewegungen
  • Bewusstlosigkeit
  • schneller Herzschlag bis hin zum Herzstillstand

Die Ursachen

Jeder kennt die unverantwortlichen Geschichten von extrem verantwortungslosen Menschen, die ihren Hund im Sommer im Auto lassen. Das ist eine tödliche Falle, die sehr schnell zum Tod des Tieres führen kann. Mir persönlich fallen dazu keine Worte ein, wie man das seinem Tier antun kann….

Durch übermäßige Umgebungswärme und Luftfeuchtigkeit (etwa durch Witterungseinflüsse oder durch besagten Einschluss in einen unbelüfteten Raum (Auto) kann es zu einem Hitzschlag beim Hund kommen. Allerdings kann es auch dann zur Überhitzung kommen, wenn das Tier in der heißen Sonne liegt oder gar rumtobt. Bei übermäßiger Bewegung an einem heißen Tag maximiert sich die Gefahr eines Hitzschlages, das wird gerne unterschätzt. Hier sollten Hundefreunde besonders aufpassen, wenn der vierbeinige Freund noch sehr jung oder schon etwas älter ist.

Zu den “hitzemepfindlichen” Hunden zählen solche, die kurznasig sind, die ein dichtes, dickes Fell haben oder die eine Atemwegserkrankung haben. Natürlich spielen ursächlich für einen Hitzschlag eine unzureichende Wasseraufnahme ebenso mit wie ein allgemein geschwächter Gesundheitszustand.

Wasser, Wasser, Wasser
Wasser, Wasser, Wasser

Die Behandlung

Besteht Atemnot oder hat das Tier ernste Bewegungsstörungen -> sofort den Nottierarzt rufen!

Das frühzeitige Erkennen der Symptome eines Hitzschlags ist der Schlüssel zu einer schnellen Regenerierung.  Wird die erhöhte Körpertemperatur des Hundes mit der Umgebungstemperatur in Verbindung gebracht, besteht der erste unmittelbare Schritt darin, die Körpertemperatur zu senken.

Dazu sollte sich das Tier auf kühle (nicht eiskalte) Tücher legen und schluckweise zimmertemperiertes Wasser angeboten bekommen.

Keinesfalls darf ein Hund mit Hitzschlag eiskalt abgeduscht werden!

Auch das Besprühen mit einer handelsüblichen Pumpsrayflasche auf die Beine ist hilfreich. Allerdings sollte die Körpertemperatur die ganze Zeit im Auge behalten werden, nicht dass der Hund auskühlt!

Eis oder sehr kaltes Wasser sind unbedingt zu vermeiden, da sich dadurch die Blutgefäße in der Nähe der Körperoberfläche verengen und die Wärmeabfuhr verringert werden kann. Ein zu schnelles Absenken der Temperatur kann zu anderen gesundheitlichen Problemen führen, eine allmähliche Absenkung ist am besten.

Die gleiche Richtlinie gilt für Trinkwasser. Der Hund sollte kühles, jedoch keinesfalls kaltes Wasser trinken.

Am besten untersucht ein Tierarzt den Hund, um sicherzustellen, dass eine normale Temperatur erreicht und er stabilisiert wurde. Zudem kann ein Tierarzt den Hund auf Spätfolgen des Hitzschlages untersuchen, also ob Schädigungen an den Organen oder im Gehirn aufgetreten sind.

Komplikationen wie Blutgerinnungsstörungen, Nierenversagen oder Flüssigkeitsaufbau im Gehirn können so  sofort behandelt werden. Der Arzt wird die Blutgerinnungszeiten des Hundes prüfen sowie Nierenfunktion per Urinanalyse testen. Je nach Schwere des Hitzschlages kommt vielleicht ein EKG zum Einsatz, um die Herzfähigkeiten des Tieres zu beobachten.

In vielen Fällen müssen Patienten bis zur Stabilisierung ihrer Temperatur in der Tierklinik bleiben. Bei drohendem Organversagen kann es sogar zu einer mehrtägigen Intensivpflege kommen.

Ein Bad an einem heißen Sommertag tut gut.
Ein Bad an einem heißen Sommertag tut gut.

Vorbeugung

Eigentlich ist die Vorbeugung keines Wortes wert, wenn man seine Sinne beienander hat. Bei Sommerhitze sollte man seinen Hund nicht draußen herumtoben lassen.

Natürlich lässt man den Hund nicht im Auto zurück, auch nicht, wenn man nur “ganz kurz” weg ist. Jeder Autofahrer weiß, wie schnell sich ein Auto aufheizen kann, dazu muss es draußen noch nicht einmal heiß sein. Die Sonne ist in der Lage, den Innenraum eines Fahrzeuges binnen Minuten in einen Kessel Hitze zu verwandeln.

Der Hund muss immer und zu jeder Zeit an frisches Trinkwasser können. Das gilt auch für den längeren Spaziergang, hier gibt es genug Möglichkeiten, dem Tier Wasser mitzunehmen. Man sollte sein Tier diesbezüglich einfach so behandeln, wie man sich selbst auch behandelt – mit Bedacht, mit Hirn und mit genug zu Trinken.

Wichtig!
Alle bereitgestellten Informationen auf tierisch-gesundes.de sind ausschließlich informeller Natur. Sie ersetzen keineswegs den Tierarzt!

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

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