Zecken bei Hunden und Katzen – Auswirkungen, Behandlung und Vorbeugung

Ich freue mich, meinen Lesern solch einen tollen und informativen Gastartikel präsentieren zu können – aber lest selbst:

Zecken bei Hunden und Katzen – Auswirkungen, Behandlung und Vorbeugung

In den Monaten Mai bis August liegt die Hauptaktivitätszeit von Zecken. Je nach Witterung ist ein Zeckenbefall aber auch schon im März und bis in den Oktober hinein möglich. Die kleinen, nur wenige Millimeter großen Spinnentiere halten sich bevorzugt in hohem Gras, Stauden sowie bodennahen Ästen und Zweigen auf, um sich von dort aus auf die Tiere fallen zu lassen.

Zecken können Entzündungen auslösen und Krankheiten übertragen. Wir zeigen Ihnen, welche Auswirkungen ein Biss haben kann, wie Sie die Parasiten sicher entfernen und wie Sie Ihr Tier von vornherein vor Zecken schützen.

Zecken als Auslöser von Entzündungen

Hat sich die Zecke festgebissen, spritzt sie Speichel unter die Haut der Tiere. Dadurch wird das Unterhautgewebe aufgelöst und die Zecke kann Blut und Gewebe leichter aufsaugen. Fällt die Zecke ab oder wird entfernt, bleiben in Hund und Katze tote Körperzellen sowie Zeckenspeichel zurück. Zum Abbau kommen weiße Blutkörperchen zum Einsatz, wobei sich die Bissstelle entzündet und eine leichte Schwellung entsteht.

Diese Entzündung verschwindet bei den meisten Katzen und Hunden nach einigen Tagen. Es kann aber auch passieren, dass sich aus der Entzündung ein Zeckengranulom entwickelt, eine Verdickung, die bis zu mehreren Zentimetern groß werden kann. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt konsultieren, der beurteilen kann, ob das Granulom operativ entfernt werden muss.

Zecken als Krankheitsüberträger

Neben den oft harmlosen Entzündungen kann die Zecke aber auch gefährliche Krankheiten auf Hund und Katze übertragen, darunter z.B.:

Borreliose: Die Borreliose-Bakterien gelangen über den Speichel in die Tiere. Je länger die Zecke Blut und Gewebe saugt und dabei Speichel überträgt, desto höher ist das Risiko, die Bakterien zu übertragen. Borreliose ist vor allem deshalb gefährlich, weil die Krankheitssymptome relativ unspezifisch sind: Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit sind die häufigsten Merkmale. Anschließend äußert sich die Krankheit durch geschwollene, schmerzende Gelenke, steife Gliedmaßen und Lahmheit.

Babesiose: Dabei handelt es sich um eine Hundeerkrankung, die auch als „Hundemalaria“ bezeichnet wird und bei der die roten Blutkörperchen von Einzellern zerstört werden. Die ersten Symptome treten etwa 5 bis 7 Tage nach der Infektion auf. Der Hund bekommt hohes Fieber, zeigt Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu Gelbsucht und Blutarmut und die Schleimhäute können sich entzünden. Der Hund kann nur erfolgreich behandelt werden, wenn die Babesiose frühzeitig erkannt wird.

FSME: Hunde oder Katzen erkranken nur, wenn die Tiere vorher geschwächt sind. Symptome sind zunächst hohes Fieber und anschließend neurologische Störungen wie z.B. Übererregbarkeit oder epileptische Anfälle.

Die meisten Krankheiten werden erst während des Blut- und Gewebesaugens übertragen, weil sich die Erreger in den Speicheldrüsen der Zecke befinden. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Tier keine Infektion hat, wenn Sie die Zecke entfernen, nachdem sie sich erst einige Stunden festgebissen hat.

Fakt ist auch, dass Katzen wesentlich seltener durch Zeckenbisse mit Krankheitserregern infiziert werden. Die Ursache dafür ist noch nicht eindeutig geklärt. Möglich ist z.B. die bessere Fellpflege im Vergleich zu Hunden.

Nach dem Biss – Zecken richtig entfernen

Für die Entfernung der Zecke bei Katzen und Hunden gibt es wie für den Menschen spezielle mechanische Hilfsmittel, z.B. Zeckenzieher, Zeckenzangen oder Zeckenpinzetten. Bei richtiger Anwendung lässt sich die Zecke damit komplett entfernen. Achten Sie darauf, den Körper der Zecke nicht zu quetschen. Ansonsten könnten die Erreger in den Speicheldrüsen doch noch ins Tier gelangen. Außerdem empfiehlt es sich, die Stelle anschließend mit einer Wundsalbe zu desinfizieren.

Verzichten Sie auf jeden Fall darauf, die Zecke mit Klebstoffen, Öl oder Nagellack zu beträufeln. Statt das Tier damit zu betäuben, führen die Mittel nur dazu, dass sich das Spinnentier erbricht und damit die Krankheitserreger erst recht in den Hund oder die Katze gelangen können.

Wann sollten Sie den Tierarzt aufsuchen?

Wenn beim Entfernen der Zecke doch der Kopf stecken bleibt, sollten Sie den Hund oder die Katze zum Tierarzt bringen, um wirklich alle Zeckenreste zu beseitigen. Auch wenn sich nach einem langen Aufenthalt im Freien Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder Durchfall beim Tier zeigen, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Lähmungserscheinungen sind nach einem Zeckenbiss ebenfalls möglich.

Vor dem Biss – Maßnahmen, um dem Zeckenbiss vorzubeugen

Für Hunde gibt es einen Impfstoff, um die Übertragung von Borreliose zu verhindern. Sie sollten allerdings vorher den Tierarzt fragen, ob die Impfung sinnvoll ist, da Zecken, die Borreliose übertragen, nur in bestimmten Regionen auftreten. Gegen die anderen möglichen Erkrankungen existiert allerdings noch kein Impfstoff. Für Katzen, die wie bereits erwähnt nur sehr selten von Infektionen nach einem Zeckenbiss betroffen sind, existiert kein Impfstoff.

Um das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren, gibt es mehrere vorbeugende Möglichkeiten:

1. Behandlung durch Spot-on-Präparate: Beim Spot-On-Zeckenschutz-Präparat tragen Sie die Wirkstofflösung direkt auf eine kleine Hautstelle auf. Von dort aus breitet sich der Wirkstoff auf die ganze Hautoberfläche der Katze bzw. des Hundes aus. Entsprechende Präparate sind z.B. von Frontline erhältlich. Beim Kauf sollten Sie jeweils auf die Körpergewichtsangabe für das Tier achten.

Je nach Wirkstoff werden die Zecken entweder gleich beim Hautkontakt getötet oder beim Kontakt mit dem Repellent, also dem Wirkstoff. Beide Methoden sind aber gleichermaßen wirksam, den Zeckenbiss zu verhindern.

Bei Katzen müssen Sie unbedingt darauf achten, dass das Zeckenschutzmittel kein Permethrin enthält. Es wirkt auf Katzen hochtoxisch und kann schwere neurologische Erkrankungen nach sich ziehen. Besonders wichtig ist das in Fällen, in denen sowohl Hunde als auch Katzen im Haushalt wohnen, da Katzen den Wirkstoff auch beim Kontakt mit einem mit Permethrin behandelten Hund aufnehmen können.

Neben den chemischen Spot-ons existiert eine Reihe pflanzlicher Zeckenabwehrprodukte. Mehrere Produkte für Hunde und Katzen sind beispielsweise von Bogacare erhältlich. In den Mitteln sind Stoffe wie Citronelle oder Nelkenöl enthalten, um die Zecke von vornherein abzuschrecken.

2. Zeckenhalsbänder: Wie in den Spot-on-Präparaten sind auch in den Halsbändern Insektizide und Akarizide zum Abtöten der Zecken enthalten. Auch die Verteilung des Wirkstoffs läuft ähnlich ab: Vom Hals aus wird er nach und nach über den Fettfilm der Haut abgegeben und breitet sich über den ganzen Körper aus.
Trotz der vorbeugenden Mittel sollten Sie Ihre Katze oder Ihren Hund regelmäßig nach Zecken absuchen, vor allem nach einem langen Aufenthalt im Freien. So können Sie Zecken oftmals finden und entfernen, bevor sie sich festgebissen haben, denn in der Regel benötigt die Zecke einige Stunden, um eine „passende“ Stelle zum Festbeißen zu finden.

Bei Fragen zu Zeckenmitteln können Sie sich gerne an tierarzt24.de wenden.

 

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

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