Hundemüde, schlafende Hunde soll man nicht wecken oder müde wie ein Hund, immer wieder ist es der Hund, der sich in unsere Gedanken schleicht wenn wir müde sind. Warum ausgerechnet der Hund, warum nicht die Katze oder der Hamster? Vielleicht weil wir unsere Hunde den lieben langen Tag faul rumliegen sehen. Lediglich wenn wir mit ihnen “auf die Jagd” gehen, werden sie hellwach. Und da der Hund in vielen Haushalten zur Familie gehört, sind wir wohl sprichwörtlich “auf den Hund gekommen”. Immerhin leben in deutschen Haushalten rund 9 Millionen Hunde, Zahl steigend. Ein guter Grund dieses Thema noch einmal auf unserem Hundeblog anzureißen.
Schlafen sie wirklich?
Ähnlich wie bei uns Menschen, sind die Tief- und Traumschlafphasen beim Hund wichtig für die Gedächtniskonsolidierung. Aber sie schlafen die meiste Zeit nicht wirklich.
Den Hauptteil des Tages verbringen sie mit Leichtschlafphasen oder vor sich Hindösen. Und noch mal einen Teil davon mit wachsamem Dösen.
Schlafen ist für uns alle äußerst wichtig, zumindest für alle Wirbeltiere. Das Gehirn besitzt nicht die Fähigkeit äußere Reize aufzugreifen und sie gleichzeitig zu speichern. Es kann nur eins von beiden, denn ein und die gleichen Hirnzellen sind für diese “Tätigkeiten” zuständig. Sie brauchen ergo eine möglichst ruhige und von Reizen freie Situation um die aufgenommenen Einflüsse im Langzeitgedächtnis zu speichern. Und hier kommt der Schlaf ins Spiel. In gewohnter Umgebung und wohlbehütet lässt es sich natürlich auch gut schlafen. Erst wenn der Schlaf in tiefere Schlafphasen eintaucht, kann das “Erlebte” verarbeitet und im bereits erlernten Langzeitgedächtnis abgespeichert werden.
Das erklärt auch warum Babys, Kleinkinder und auch Welpen sehr viel Schlaf brauchen, denn bei ihnen muss das Langzeitgedächtnis erst gebildet werden. Und da dies nur im tiefen Schlaf möglich ist, schlafen sie eben auch fast immer sehr tief. Denken wir an Kleinkinder, die in ihren Buggys trotz äußerem Lärm tief und fest schlafen oder an Welpen, die im Arm getragen, tief eingeschlafen sind. Nicht einmal wenn sie kurz erschrecken, werden sie richtig wach. Sie schlafen den “Schlaf der Gerechten”!
Wo schläft der Hund am besten?…
…da, wo er es sich aussucht! Genau da sollte ein Hundebett stehen. Aber auch an anderen Stellen, wo sich dein Hund gerne ablegt, um zu ruhen oder zu schlafen, sollten Hundebetten stehen. Allein in unserem Wohnzimmer stehen vier Hundebetten für unsere drei Goldstücke zur Verfügung. Zwei wo nur ein Hund genügend Patz findet, um sich ausreichend zu strecken und lang zu machen , einer in dem alle drei problemlos gut hineinpassen und einer in dem auch fünf von ihrer Größe hineinpassen würden, sodass sie beieinander liegen können und sich dennoch komplett ausstrecken können. Alle Plätze wurden von ihnen ausgesucht und dann lediglich von uns mit einem entsprechendem Bett bestückt. Wären es mehr Stellen gewesen, würden auch noch mehr Betten verteilt herumstehen. Sind wir also dankbar, dass es nur vier sind (hihi).
In der Nacht ist es für unsere Lieblinge natürlich von Wichtigkeit, dass sie in der unmittelbaren Umgebung ihrer Menschen schlafen dürfen. Sie wollen und müssen ihrem Rudel nahe sein und das sind eben wir. Kein Rudeltier wird allein “zu Bett” gehen, er braucht die Sicherheit seines Rudels. Auch deshalb wollen viele Hunde direkt neben ihren Menschen im Bett liegen, so würden sie sich auch an einen Rudelkumpel in der Natur anschmiegen. Klar, eine Dogge im Bett zu haben könnte “etwas” anstrengend sein, außer man hat ein 3×3-Meter-Bett. (hmmm…?)
Und natürlich gibt es noch die, die einen gar nicht zur Ruhe kommen lassen wollen, die besonders Hyperaktiven. Auch für sie gilt zwar nahe beim Rudel, aber in einer Schlafbox untergebracht. Dieser Ruhepol kann auch am Tage gut genutzt werden, wenn klein Oskar so gar keine Ruhe geben will. Eine Schlafbox hat den Charakter einer Höhle und Höhlen lieben alle Hunde. Diese “Höhle” muss natürlich geduldig angelernt werden und darf immer nur positiv bestärkt werden. Wenn der “Rüpel” seine “Höhle liebt, wird er fortan von selber dorthin verschwinden, denn hier ist vor fremden Blicken und intensiver Geräuschkulisse geschützt.
In unserem Schlafzimmer stehen zwei “Höhlen”, die eine ist ausreichend für zwei Hunde, die andere für drei. Aber belegt ist fast ausschließlich nur die für drei Hunde, da schlafen Amy und Nele. Die andere ist ist zu 95% leerstehend, bleibt aber trotzdem stehen, denn hin und wider liegt doch einer drin.
Sasha bevorzugt den Schlaf an Martinas Rücken oder Bauch gepresst. Martina ist ist eh ein unnormal verfrorenes Teil und so schlägt Sasha zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie schläft im Bett und dient Martina als Wärmequelle. (Win-Win-Situation)
Wie viel Schlaf braucht der Hund?
Wir haben schon einmal dieses Thema aufgegriffen, sie hier. Ein erwachsender gesunder Hund braucht grob geschätzt bis zu 20 Ruhestunden innerhalb von 24 Stunden. Wie eingangs schon erwähnt, heißt das nicht, dass der Hund diese Zeit ausschließlich mit schlafen verbringt. Dennoch, die Ruhephasen sind mindestens genauso wichtig. Hunde, die weniger Ruhe- und Schlafphasen zugestanden bekommen sind deutlich kränklicher und neigen zudem eher zu aggressivem Verhalten wie ausgeruhte Hunde.
Schauen wir einmal in die Tierheime. Hier bekommen Hunde allgemein kaum Schlaf oder wenigstens Ruhe. Warum sonst sind viele der Tierheim-Insassen so schrecklich gestresst? Fehlende Ruhe, fehlender Schlaf, das würde auch den Mensch aggressiv werden lassen. Vor allem Hunde, die zuvor in bei einem geliebten Menschen wohnten und es gewohnt waren ihre Ruhezeiten einhalten zu können, sind hier besonders betroffen und gelten genau deswegen meist als “Notfellchen”.
Auch Wach- und Schutzhunden mangelt es oftmals an genug Ruhe und gesunden Schlaf.
Auch nicht ganz unwichtig
Der Schlafplatz sollte fern von elektrischen Geräten und weit ab von auf Stand-by oder anderen hochfrequenten elektrischen Geräten mit Tongebung stehen, denn auch, oder besser gesagt ganz besonders Hund, ist von der Geräuschgebung betroffen.
Hundehalter, deren Aktivitäten besonders dynamisch sind, neigen gerne dazu, diese Aktivitäten mit ihren Hunden zu teilen. Leider achten aber genau diese Hundehalter oftmals seltener darauf, dass Hund Auszeiten braucht. Nach besonders dynamischen Tagen, sollten, ja müssen dem Hund einige ruhigere Tage gegönnt werden. Ein Minimum an Ruhe beträgt für unseren besten Freund 17 Stunden auf 24 Stunden gerechnet.
(Stress bei Hunden, Scholz, v. Reinhardt). „Nachdem die Summe der Stresspunkte mit jeder Stunde weniger Schlaf kontinuierlich ansteigt, kann man es als Stress-Symptom betrachten, wenn der Hund nicht zur Ruhe kommt”.
Anders ausgedrückt: Wird der Hund übermäßig vielen Aktivitäten ausgesetzt, kann, und wird es meist, zu Stress-Problemen bei besagtem Hund kommen.
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