Die viel zitierte “Feindschaft” zwischen Hunde und Katzen kenne ich persönlich nicht. Da ich erst heute morgen wieder über solch einen Artikel stolperte, wollte ich einfach mal unsere Erfahrungen mit den unterschiedlichen Arten zum Besten geben.
Hunde, Katzen und das alte Vorurteil der Feindschaft zwischen beiden Geschöpfe
Können Hunde und Katzen friedlich und harmonisch miteinander leben?
Ich kann diese Frage nur mit einem eindeutigen »Ja« beantworten. Viele Katzen und Hunde lebten schon in unserem Haushalt. Einige waren nur auf der Durchreise und andere blieben für immer. Doch eines gab es nie: Streit zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Arten.
Vor einigen Jahren beschlossen wir zu unseren zwei Hunden Tyson und Nele, ein Kätzchen hinzuzuholen. Der Zufall wollte es, dass sich im Tierheim gerade ein winziges Katzenbaby mit nur drei Füßen befand. Es kam gerade erst in der vorigen Nacht herein. Eines ihrer Hinterfüße war abgefallen, weil es sich bei Suche nach Wärme in eine Wäscheleine verwickelt hatte. Genau dieses Katzenbaby wollten wir haben. Doch weil es noch so winzig war, nahmen wir ein zweites, ebenfalls Ausgesetztes, leihweise dazu, damit es nicht so alleine war.
Die Adoption der Katzenbabys
Damals lebte noch unser Jack-Russel-Terrier »Tyson«. Es war unglaublich, beide Hunde, Nele und Tyson, nahmen sich sofort der Babys an als wären es ihre eigenen. Nele putzte sie und bot ihnen Wärme, während Tyson alles tat, um Ungemach von ihnen fernzuhalten und ihnen versuchte, alles beizubringen, was sie seiner Meinung nach können mussten. Menschliche Nahrung stibitzen, verstecken, möglichst windschnittig um den Tisch rasen – auch wenn dabei mal was zu Bruch geht. Er war eben der Ansicht, ein bisschen Schwund ist immer dabei….Dennoch, ich war schwer beeindruckt ob dieses Verhaltens meiner zwei kleinen Racker.
Als die Kätzchen groß genug waren, kam das “geliehene Kätzchen” in sein vorgesehenes Zuhause. Sieben, so hieß unser dreifüßiges Katzenkind, blieb. Die Freundschaft und Liebe dieser drei Tiere untereinander wuchs. Sieben lernte sogar apportieren wie ein Hund. Völlig von alleine, versteht sich. Sie schaute zu – und lernte. Sobald einer von uns eine Papierkugel formte, kam sie angerannt. Zuverlässig wie ein ausgebildeter Hund, brachte sie die geworfene Kugel zurück. Bis dato wusste ich tatsächlich nicht, dass Katzen so etwas können. Allerdings wollte sie stets nur mit “Müll” spielen. Gekauftes Spielzeug interessierte sie nicht. Am allerliebsten raste sie hinter meiner zusammengeknüllten Mentos-Verpackung hinterher.
Eines Tages erhielten wir einen Anruf aus dem Tierheim. Eine dort beschäftigte Freundin berichtete uns, dass sich auf einem Aussiedlerhof ein Kater eingefunden hat, der sehr krank sei. Sie fragte uns, ob wir uns nicht seiner annehmen könnten, da es im Tierheim an Zeit fehlen würde und der kleine Kerl diese aber dringend bräuchte. Wir sagten zu und fuhren zu besagten Aussiedlerhof. Uns bot sich ein furchtbar jämmerliches Bild. Der kleine Kater hatte bereits leere Augenhöhlen und sein Zustand erlaubte kaum die Hoffnung, dass er auch nur eine Nacht überleben würde. Unsere Tierarztpraxis wurde geradezu unser neues Zuhause, so oft waren wir dort.
Allem zum Trotz erholte er sich, wenn auch nur sehr langsam. Bis zu seiner Genesung hielten wir ihn in einem unserer Zimmer getrennt von den anderen, aus Angst, dass diese sich anstecken könnten.
Schrubber fasste schnell Vetrauen
Dann kam der Tag, an dem wir ihn das erste Mal zu den anderen ließen. Natürlich hatten wir bedenken, ob das mit unserem »Dreiergespann« funktionieren würde. Doch unsere Bedenken waren völlig umsonst. Sieben freute sich total über den Neuzugang und brachte ihm voller Freude ihr Müll-Spielzeug. Auch Nele und Tyson waren sehr neugierig und musterten ihn mit ihren Nasen. Einzig »Schrubber« (so haben wir ihn getauft) war etwas verhalten. Da er ja nichts sehen konnte musste er sich darauf verlassen, dass ihm keiner etwas tun wollte. Es dauerte nur kurze Zeit, da legt sich Schrubber auch schon zu Nele ins Körbchen. Er spürte wohl instinktiv, dass sie ihm Sicherheit zu bieten hatte.
Tyson und die Regenbogenbrücke – mach´s gut, kleiner Stinker
Unser Tyson ging dann leider eines Morgens über die Regenbogenbrücke und hinterließ eine große Lücke. Wir vermissen ihn sehr. Eigentlich wollten wir keinen zweiten Hund mehr, doch Nele zeigte uns deutlich, wie unglücklich sie war. Sie kannte es ja nicht – ein Hundeleben ohne Hundefreund. Sie suchte ständig nach Tyson, um sich dann resigniert in ihr Körbchen zu legen. Auch die Katzen vermochten sie nicht mehr aufzuheitern. Wir mussten etwas tun, um die Lücke zu schließen. Diese Lücke heißt Amy und zog ein halbes Jahr später bei uns ein. Und auch Amy war von Anfang an ein riesiger Fan unserer Katzen.
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