West Highland White Terrier

Der West Highland White Terrier, auch bekannt als Poltalloch Terrier oder einfach nur Westie, hat schottische Wurzeln. Er ist zäh, mutig, kernig, hat immer was zu tun und Langeweile gibt es mit ihm nicht. Im folgenden Beitrag markiert der Westie den Beginn einer Serie, bei der wir uns verschiedene Hunderassen genauer anschauen. Auch wenn wir nach wie vor Mischlingsfreunde bleiben – natürlich!

West Highland Terrier – Herkunft

Seine Herkunft liegt in den schottischen Hochebenen und der nordwestlich Schottlands gelegenen Inselgruppe Hebriden. Er wurde als Jagdhund gezüchtet und verdiente sich sein Futter, indem er im Verbund mit anderen Hunden Füchse und anderes Getier wie Dachse aus ihren unterirdischen Bauten jagen sollte.

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Vermutlich hat er drei “Urahnen”:

  • die Poltalloch-Terrier des Colonel Edward Malcolm, Laird of Poltalloch
  • die White Skye-Terrier oder ,,Roseneath-Terrier‘ des Duke of Argyll
  • White Scottish-Terrier des Dr. Flaxman aus Fifeshire

Colonel Malcolm (1837-1930) kann sicher als hauptsächlicher Begründer der Zuchtlinie des Westie gelten und er war es auch, der die Anregung gab, die Rasse als West Highland White Terrier zu bezeichnen. Im Jahre 1909 wurde die Rasse dann tatsächlich offiziell  als “West Highland Terrier” bezeichnet. Dennoch, alle drei Zuchtlinien hatten ihren Anteil an den heutigen Westies. Gewollt waren seinerseits weiße Arbeitsterrier – und das, obwohl die Menschen damals nicht viel von weißen Hunden hielten. Sie verbanden die weiße Fellfarbe mit weniger Mut und Intelligenz, umso erstaunlicher, dass sich hier die Begründer der drei Linien nicht beirren ließen.

Es geht die Legende, dass Colonel Malcom bei der Jagd einen seiner fuchsfarbenen  Cairn-Terrier versehentlich erschoss, weil er ihn mit einem Fuchs verwechselte. Das sei dann der Grund gewesen, nur noch weiße Hunde zu züchten, da diese nicht so leicht verwechselt werden können. Ob das so stimmt? Keine Ahnung, so steht es geschrieben.

West Highland Terrier
Lissy – eine hübsche West Highland Terrier Dame – danke ans Frauchen Monika, dass wir das Bild nutzen dürfen!

Der erste deutsche West Highland Terrier

Im Jahre 1907 erkannten die im englischsprachigen Raum bestehenden Dachverbände (Kennel Club)  die West Highland Terrier als eigenständige Rasse an. In Deutschland zog im Jahre 1910 der erste Westie in das damalig existierende Terrier-Zuchtbuch ein. Doch der kleine, weiße Hund frönte hierzulande ein Schattendasein. Die Leute wollten nix von dem kleinen, mutigen Terrier wissen. Das ging bis fast in die 1990er Jahre so.

Dann tauchte der weiße Hund in der Werbung auf. Zack – die Aufmerksamkeit der Leute war gewonnen und in einem rasenden Tempo mutierte der ungewollte Terrier zu einem absoluten Modehund. Ganz ehrlich? Ich finde es furchtbar, wenn sich Leute einen Hund danach aussuchen, was sie im Fernsehen gesehen haben. Erinnert ihr euch noch an “101 Dalmatiner”? Plötzlich wollte jeder einen Dalmatiner haben, finde ich nicht gut, nein. Auch mit dem Wesen und Charakter eines West Highland Terrier sollte man sich gut auseinandersetzen und sich nur dann einen in die Familie holen, wenn es passt.

So schaut er aus

Der Name sagt es: Die Fellfarbe ist weiß. Das Fell selbst ist dicht, wellig und von dichter Unterwolle geprägt. Der kleine Terrier hat einen kompakten, kräftigen Körper, muskulöse Läufe und eine aufrecht stehende Rute, die etwa zwischen 13 und 15 cm lang sein sollte. Rüden werden ca. 28 cm groß, Hündinnen etwa 25 cm (Widerristhöhe). Das Gewicht pendelt zwischen 7 und 10 Kilo. Die Ohren des West Highland Terrier sind spitz und sollten nicht zu weit auseinander stehen – so jedenfalls nach dem Rassestandard. Sein runder Kopf mit dem breiten Schädel und der stumpfen Schnauze ist charakteristisch, zumal der Kopf nochmal stärker mit Fell bestückt ist als der übrige Körper – das lässt den Kopf noch runder erscheinen. Das dichte Fell macht den Westie zu einem robusten Hund, der eigentlich mit jedem Wetter gut zurecht kommt – außer große Sommerhitze, das verträgt er nicht so gut. Das Fell ist hart, drahtig und robust, die Unterwolle wollig-weich.

Der Westie
Der Westie

So ist sein Wesen

Power, Dynamik, Aufmerksam – das ist der West Highland Terrier. Er ist mutig, hat jede Menge Ideen für den Zeitvertreib. Frauchen und Herrchen haben keine Zeit für ihn? Er ist unausgelastet? Kein Thema, der Westie findet selbst etwas. Ob das dann seinen Zweibeinern auch gefällt, sei dahingestellt.

Er ist mutig, couragiert und geht beherzt seinen Weg. Freundlichkeit und Charakterstärke zeichnen den kleinen, weißen Hund aus. Viel zu häufig wird es als Schoßhund gehalten – und das ist er keineswegs – er ist und bleibt ein echter Terrier. Intelligent, aktiv und bewegungsfreudig.

Ein echter Jagdhund?

Wer seinen Kollegen stolz davon berichtet, er hat einen Jagdhund zuhause, ruft bei diesen sicher nicht das Bild eines West Highland Terrier hervor. Und doch ist der Westie als solcher gezüchtet. Viele Besitzer dieser Rasse-Fellnasen können ein Lied davon singen. Doch zum Glück ist er auch sehr gelehrig, so dass man ihn mit entsprechender Erziehung durchaus ohne Leine laufen lassen kann. Überhaupt ist es ein toller Familienhund, er ist lebhaft an allem interessiert, was seine Familie betrifft. Und die Familie seiner Hundekumpels. Auch sein Umfeld, in dem er lebt. Er ist auf eine sehr liebenswürdige, charmante Art neugierig und allem, was er noch nicht kennt, gegenüber aufgeschlossen. Es ist ein fröhlicher, kleiner Hund, mit ausreichend Selbstbewusstsein und er gehört nicht zu den “Kläffern”, obwohl er sehr wachsam ist.

Pflege

Das drahtige Fell und die dichte Unterwolle ergeben eine Kombination, die tägliche Pflege erfordert. Das doppelte Haarkleid ein idealer Schutz für den Westie: Die dichte Unterwolle schützt und wärmt den Körper, das raue Deckhaar hält den gröbsten Schmutz und Nässe ab. Mit vernünftiger Pflege haart er zudem kaum bis gar nicht. Keine Sorge, seine tägliche Pflege ist in ein paar Minuten erledigt. Doch auf seine Haut muss einfach geachtet werden, denn diese neigt zu Allergien. Tägliches Bürsten ist also angesagt.

  • Zupfen & Kämmen

Der West Highland White Terrier muss täglich gekämmt werden, bestenfalls mit einer Terrierzupfbürste, damit überschüssige Unterwolle entfernt wird. Sonst neigt das Fell des kleinen Hundes nämlich ratzfatz zum Verfilzen. Anschließend gehst du mit einem Kamm über sein Deckhaar, dabei kannst du dann direkt einen Blick auf die Haut werfen, wie gesagt, der West Highland Terrier ist etwas anfällig für Hautkrankheiten.

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  • Trimmen

Alle 6 – 11 Wochen muss das Fell des Westies getrimmt werden. Das ist nötig, da er keinem natürlichen Fellwechsel unterliegt. Dabei wird das abgestorbene Fell ausgezupft und überschüssige Unterwolle entfernt. Es gibt Hundefreunde, die machen das selbst, aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit, das in einem Hundesalon o.ä. machen zu lassen.

  • Krallen, Zähne und Ohren

Regelmäßiges Krallenschneiden, ein täglicher Blick in die Ohren und ins Maul und das Abtasten des Hundekörpers helfen, Unregelmäßigkeiten schnell zu erkennen.

Krankheiten

So schwer es auch ist, unsere Fellnasen sind leider nicht vor Krankheiten gefeit. Es gibt einige Krankheitsbilder, die rassetypisch sind, auch wenn das natürlich nicht bedeutet, dass jeder Vertreter dieser Rasse die Erkrankung bekommt.

Der West Highland White Terrier ist ein an sich robuster und gesunder Hund, doch es gibt Häufungen bei folgenden Krankheitsbildern:

  • Lungenfibrose
  • Entzündliche Darmerkrankung
  • Blasenkrankheiten
  • Craniomandibuläre Osteopathie
  • Weiß-Shaker-Syndrom: Dies ist eine neurologische Erkrankung, die hauptsächlich bei Hunden mit weißem Fell auftritt. Sie tritt bei Westies im Alter von 5 Monaten bis 3 Jahren auf.
  • Hautallergien
  • Ohrenentzündung
  • Zahnfleischerkrankungen
Westie
Westie

Ernährung

Wie jeder Hund sollte auch der West Highland Terrier hochwertiges und seinem Organismus entsprechendes Futter bekommen. In welcher Form, da lehne ich mich sicher nicht aus dem Fenster. Die einen Barfen, die anderen geben gutes, im Handel erhältliches Futter. Man muss nur aufpassen, dass der Westie nicht dick wird – wie eigentlich kein Hund fettleibig sein sollte.

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Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

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