Mein Name ist Amy und ich stelle mich hier im Hundeblog vor – immerhin bin ich eine der “Macherinnen” des Blogs. Seit fünf Jahren lebe ich in Deutschland, was mir bei meiner spärlichen “Körperbehaarung” nicht immer leicht fällt. Ich bin durch und durch eine Spanierin und in meinem Land braucht man halt nicht so viele Behaarung. Seit dem 14.10.2011 lebe ich hier bei meinen beiden Frauchens, als ich zu ihnen kam, da war ich vier Monate alt. Heute möchte ich mal auf dem Hundeblog meiner Frauchen niederschreiben, welche Gedanken mich umtreiben, wie ich die Welt sehe und so weiter.
Wo komme ich her?
Am 17.06.2011 erblickte ich in Spanien das Licht der Welt. Unsere Mama war ein Straßenhund und hat sich nen echt blöden Platz für unsere Geburt ausgesucht, den Mittelstreifen auf einer spanischen Autobahn. Wollte sie trampen? Naja, keine Ahnung! Gott sei Dank hat uns ein Autofahrer bemerkt und jemanden verständigt. So landeten wir in einer Auffangstation in Palma auf Malle. Wenigstens hatten wir nun so halbwegs was wir brauchten und Mama auch. (Auf ner Autobahn? Also wirklich!) Wir wuchsen also heran und es wurden Adoptiveltern für uns gesucht. Meinen Bruder Louis und mich wollte erst niemand und die Zeit begann gegen uns zu laufen. Doch dann ging plötzlich was los. Wir beide traten eine Reise an. Mit viel Angst im Bauch waren wir für viele Stunden, in eine große Box gesperrt, unterwegs. Auto, Flieger und wieder Auto. Dann waren da zwei Frauen, sie waren sehr lieb, naja, die kannten mich ja auch noch nicht (hihi), doch dazu später. Louis wurde abgeholt, er kam in eine andere Familie, ich blieb da, allein. Allein? Nee, da waren zwei Katzen und noch ein Hundemädchen. Das Hundemädchen konnte mich nicht leiden, aber die Katzen, jepp, mit denen konnte ich so richtig Spaß haben. Wir hetzten uns gegenseitig durch die ganze Wohnung, übers Sofa, über andere Möbel und rauf auf den mega riesigen Kratzbaum der Beiden. Ich kam nicht ganz bis nach oben, aber auf die zweite Ebene hab ich’s auch immer geschafft. Wir schliefen zusammen und spielten miteinander. Das Leben war jetzt super. Von den beiden Weibern wollte ich nichts wissen, hatte ich doch schon die zwei Katzen zu Freunden. Also habe ich die Damen ignoriert oder, wenn nötig, in ihre Schranken gewiesen. Das waren sie aber leider nicht gewillt so hinzunehmen. Hmm?
Dann, eine der Frauen hatte schon seit Monaten einen echt nervigen Husten, wurde einer meiner Katzenkumpels weggebracht. Kurze Zeit später auch die Andere. Die Dame hatte eine heftige Katzenhaar-Allergie entwickelt und deswegen mussten meine Freunde zu anderen Menschen. Wenigstens hatte das andere Hundemädchen inzwischen nichts mehr gegen mich und so wurden wir Freundinnen für’s Leben.
Wie ich aussehe?
Um gleich mal eines klar zustellen. ICH bin hier die “Schönste” von allen, einschließlich meinen beiden Frauchens. ICH bin eine Spanierin, mit Stolz in der Haltung und Modell-Maßen. Alles an mir ist zierlich und gut aufeinander abgestimmt. Um meine einzigartige Super-Taille zu bewahren, halte ich mich natürlich streng mit dem Futter zurück. Böse Zungen behaupten ja, ich sei “mäklig”, is ne echte Frechheit. Ich ziere mich nur immer ein wenig, so machen das die “feinen Damen”. Mein weiß/schwarzes Fell ist zwar ein wenig spärlich, aber von feinstem Glanze. Auch habe ich nicht sowas hündisches wie eine Unterwolle. “Feine Damen” haben sowas nicht. Ist bloß blöd, dass es hier auch oft sehr kalt ist, mit Temperaturen unter 15 Grad. Meiner Einer muss da mächtig “schnattern” vor Kälte. Aber ich hab ja liebevolle Frauchens, die ziehen mir dann ein Mäntelchen an. Natürlich aus feinstem Zwirn.
Wer bin ich?
Ich bin ein graziles Persönchen mit einem, sagen wir mal, sehr speziellem Charakter. Ich sage meinen beiden Frauchens immer wo’s lang geht und was ich will und was nicht. Einzige Problem ist, dass die einfach nicht das machen was ich so will, die sind so bockig. Seit vier Jahren erziehe ich nun schon an denen herum, ohne nennenswertem Erfolg. Ich verstehe das nicht! Ich denke inzwischen, die machen das mit Absicht, nur um mich zu ärgern. Und dann wundern die sich, wenn ich beleidigt bin. Pahh, macht doch was ihr wollt!
Ich habe sie sogar schon gelauscht und gehört wir sie sagten, ich sei eine “Zicke”. ICH, EINE ZICKE? Kreisch…, da verschlägst mir glatt die Sprache! Ich bin eine “DIVA” und so möchte ich behandelt werden. Das steht mir zu!
Außerhalb meines Domizils bin ich ebenfalls eine echte Spanierin, mit viel Feuer und Temperament im Blut. Kaum ein anderer meiner sogenannten “Art” kann mich einholen. Dank meines federleichtem Gewichtes und meines einzigartigem Körperbaues, kann ich gegen jeden antreten, der es mit mir aufnehmen will. Selbstverständlich achte ich auch dabei immer auf die Contenance. Sollte es doch tatsächlich jemand wagen, mich überholen zu wollen, beiße ich ihm kurzerhand in den Schwanz. Das macht der dann nicht mehr so schnell. Und kommt der mir blöd, schreie ich so laut ich kann. Dann denken immer alle, der war böse zu mir (ausgetrickst, hihi)
Mein Leben heute
Ich liebe meine beiden Frauchens, auch wenn es Anfangs nicht so aussah, als würde das jemals geschehen. Und ja, auch obwohl sie sich meiner Erziehung beharrlich entziehen. Wir sind inzwischen zu dritt, eine äußerst aufdringliche Griechin ist vor zwei Jahren hier mit eingezogen. Das war auch nicht mit mir abgesprochen, ihr seht, die machen hier immer was sie wollen.
Aber diese Griechen “Sasha” heißt die, die hab ich mir erzogen. Und dumm ist die, die fällt immer auf mich rein. Obwohl…, hmmm, in letzter Zeit auch nicht mehr so oft. Ist dann vielleicht doch nicht mehr so dumm. Hmmm, muss ich eben meine Strategie mal ändern. Und das mit der Erziehung der zwei Weiber krieg ich auch noch irgendwann hin.
Was mir noch eingefallen ist
Meine Frauchens sagen beim Gassigehen, ich sei komisch. Warum? Ganz einfach: Wenn die mit mir und den anderen beiden am Abend die letzte Runde rausgehen, sollen wir nur noch kurz unsere Geschäfte erledigen. Die anderen beiden machen das auch immer brav sofort. Ich nicht. Ich muss erst ein geeignetes Plätzchen wählen. Habe ich es gefunden, muss ich erst alles prüfen: Ich hocke mich hin, stehe wieder auf, drehe mich im Kreis. hocke wieder hin, stehe wieder auf – und gehe doch woanders suchen. Ich wurde deswegen sogar schon mal zum Tierarzt gezerrt! Dabei finde ich es vollkommen normal, dass man unter Umständen sehr lange suchen muss, bevor man sein ihr-wisst-schon-was hinterlässt. Und das gilt meiner Meinung nach für beide Geschäfte.
Seid ihr etwa auch so rüpelig wie die beiden anderen? In Wald oder auf die Wiese rennen, hinhocken und strullen? Das gibt es bei mir nicht, egal wie beschwörend mein Hinterteil auch angeguckt werden mag, nur weil Frauchen schlafen gehen möchte, pinkel ich doch nicht irgendwohin?? Aber in diesem Fall bleibe immer ich der Gewinner, denn da können die Frauchen nix machen! Gar nix!
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