Vitamin B für Hunde – ziemlich wichtig fürs Nervenkostüm

Vitamine für Hunde sind ebenso essentiell wie für uns Menschen. Das gilt ganz besonders für eine Gruppe aus dem Reich der Vitamine: Vitamin B für Hunde. Doch genau wie für Menschen gibt es auch für Hunde zahlreiche Nahrungsergänzungmittel mit einem zweifelhaften Nutzen.

Warum ist Vitamin B für Hunde so wichtig?

Vitamin B ist nicht das eine Vitamin, sondern besteht aus einer Gruppe ähnlich agierender Vitamine, dem sogenannten Vitamin-B-Komplex. Sie werden vom Organismus des Hundes für die optimale Funktion der Nervenzellen benötigt. Eine Unterversorgung mit Vitamin B kann dazu führen, dass das zentrale Nervensystem Schaden nimmt, dass es zu Verdauungsstörungen kommen kann, zu Muskelschwäche, Krämpfen, Lahmheiten oder zu einer Übersäuerung des Blutes. Im Endeffekt kann es sogar zu Herzrhytmusstörungen kommen, da das Herz durch einen Muskel “angetrieben” wird.

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Welches B-Vitamin macht was?

Vitamin B1 schützt die Nervenzellen und deren Funktionalität. Ein Mangel kann sich etwa durch Kotfressen bemerkbar machen, zeigt sich aber auch in Antriebslosigkeit oder Lustlosigkeit. Der Hund scheint dauernd müde zu sein, es fehlt ihm an Energie und Temperament. Weitere Anzeichen in der Folge können sich in Verdauungsstörungen, Muskelschwäche bis hin zur Lähmungserscheinungen äußern. Allerdings sind diese Symptome bei normal versorgten Hunden eher selten anzutreffen, genau wie die Blutübersäurung  oder eine Herzfunktionsstörung.

Vitamin B2 hilft bei der Umwandlung von Nahrung (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß) zu Energie. Zudem spielt es im zentralen Nervensystem eine Rolle. Ein Mangel äußert sich in Müdigkeit, Juckreiz oder zeigt sich an entzündlich verändertem Zahnfleisch.

Vitamin B5 ist ein kleines Allroundtalent. Das wasserlösliche Vitamin durchläuft den gesamten Blutkreislauf, bevor es über den Harn wieder ausgeschieden wird. Es ist ein essentielles Vitamin, dass vom Körper gebraucht wird, um Fette, Kohlenhydrate und Proteine zu synthetisieren (herstellen) und zu metabolisieren (verstoffwechseln). Darüber hinaus bildet Vitamin B5 die Vorstufe des Co-Enzyms A. Dieses wiederum ist im Fettstoffwechsel und bei der Stressreduktion eine wichtige Komponente. Vitamin B5 – auch unter der Bezeichnung Pantothensäure bekannt – trägt darüber hinaus auch zur Synthese des Blutfarbstoffes Hämaglobin und den Vitaminen A und D bei. Ein Mangel ist sowohl bei Hunden als auch bei Menschen extrem selten, da Pantothensäure in fast allen Nahrungsmitteln vorkommt. Käme es doch zu einer Unterversorgung, würde diese sich Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Muskelproblemen äußern.

Vitamin B6  ist an den zentralen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es wird vom Organismus zur Umwandlung von Eiweißbausteinen benötigt, zugleich hilft beim Fettstoffwechsel. Auch bei der Neubildung von Botenstoffen der Nervenbahnen hat es einen nicht unerheblichen Einfluss. Zudem gilt Vitamin B6 als stärkend auf das Immunsystem und hat einen Einfluss auf die Synthese von Hämoglobin und dem Bindegewebe. Vitamin B6-Mängel führen zu einem geschwächten Abwehrsystem und äußern sich häufig in einem glanzlosen Fell, einer erhöhten Stressanfälligkeit, Reizbarkeit oder Hautproblemen.

Vitamin B12 hängt eng mit der Folsäure zusammen und es ist an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt. Auch der Eiweißstoffwechsel und die Verwertung der Aminosäuren obliegt zu einem Anteil Vitamin B12. Die Zellteilung, die Zellneubildung sowie die Zellreifung sind auf Vitamin B12 und Folsäure angewiesen. Eine Unterversorgung äußert sich unter anderem in Nervenschwäche, in Juckreiz ohne erkennbare Ursache, in einer Anämie (Blutarmut) und/oder kann zu einer Veränderung des Charakters führen (selten). Die Gefahr: Vitamin B12 wird vom Körper gespeichert, deswegen kann ein Mangel lange unentdeckt bleiben.

Wie lässt sich ein Mangel an Vitamin B bei meinem Hund erkennen?

Wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund eventuell eine Unterversorgung an Vitamin B hat, kann dein Tierarzt über eine Blutuntersuchung herausfinden, ob dem tatsächlich so ist. Ein Anzeichen könnte auch das Kot-Fressen” sein oder wenn dein Hund Sehschwierigkeiten, Bewegungsstörungen oder Inkontinenz zeigt. Allerdings sind das natürlich Symptome, deren Ursache sofort ein Tierarzt untersuchen sollte.
Übrigens muss ein Mangel nicht unbedingt etwas mit falscher Ernährung zu tun haben. Ein Beispiel möge das veranschaulichen: Vitamin B12 muss sich – um vom Organismus verwertbar zu sein – mit einem Eiweiß verbinden, welches von der Magenschleimhaut gebildet wird. Nur dadurch kann es über die Darmwand in die Blutbahn gelangen. Kann die Magenschleimhaut dieses Eiweiß nicht produzieren, etwa bei einer Magenschleimhautentzündung, verbleibt das Vitamin B12 im Darm und wird ohne Verwertung ausgeschieden. Deswegen sollte nicht immer nur alles auf die Ernährung geschoben werden.

Vitamin B für Hunde richtig dosieren

Da Vitamin B aus einem Komplex besteht, findest du hier eine Auflistung, wie viel von Experten pro Tag und Kilo Körpergewicht empfohlen wird:

Bitte beachten: Diese Liste dient nur dazu, sich zu informieren und erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit! Bei einem Verdacht auf einen Mangel solltest du beim Tierarzt mit deinem Hund vorstellig werden!

  • Vitamin B1 (Thiamin)  – 20 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B2 (Riboflavin) – 50 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure, Niacinamid, Nicotinsäureamid) – 225 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol, Kalziumpantothenat) – 200 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B6 (Pyridoxin) – 22 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B12 (Cobalamin) – 0,5 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Vitamin B13 (Orotsäure) – keine solide Empfehlung
  • Vitamin B15 (Pangamsäure, Dimethylglycyl, DMG) – keine solide Empfehlung
  • Vitamin B17 (Amygdalin, Laetril) – keine solide Empfehlung
  • Cholin – 25 Milligramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Folsäure (Folacin, Folat) – 4 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
  • Biotin (Coenzym R oder Vitamin H) -keine solide Empfehlung
  • Inosit – keine solide Empfehlung
  • PABS (Paraaminobenzoesäure) – keine solide Empfehlung
Es versteht sich von selbst, dass ein kranker Hund in die Hände eines Tierarztes gehört! Hausmittel und die hier vorgestellten Produkte sind nur dann eine Option, wenn es sich um leichte Beschwerden handelt oder wenn der Tierarzt sein “OK” gibt.

Vitamin B für Hunde – was passiert bei einer Überdosierung?

Abgesehen davon, dass Vitamin B zu den wasserlöslichen Vitaminen zählt und somit ein “zu viel” einfach ausgeschieden wird, ist es nie gut, wenn ein Hund zu viel Substanzen bekommt. Doch wenn du dich an die empfohlene Dosierung hältst, ist eine Überdosierung eher unwahrscheinlich. Zudem finden sich die B-Vitamine in folgenden natürlichen Produkten: Leber, Milch, Eier, Bierhefe, Spinat, Getreidekörner, Bierhefe.

Wichtig!
Alle bereitgestellten Informationen auf hundepfote.org sind ausschließlich informeller Natur. Sie ersetzen keineswegs den Tierarzt!
Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

3 Kommentare zu Vitamin B für Hunde – ziemlich wichtig fürs Nervenkostüm

  1. Sehr geehrte Damen und Herren.
    Ich habe mir die von Ihnen eingestellten Bedarfsmengen angeschaut. Entsprechen ja den NRC Werten in etwa. Nur verstehe ich nicht, warum bei den Vitamin Komplex Präparaten derart hohe Konzentrationen bei allen Anbietern zu finden sind. So auch hier.
    Ich sehe, daß es die Tabletten im Moment nicht gibt. Es würde mich aber dennoch interessieren, warum das dann die Mengen für eine Kuh sind. Und ob bei zu hoher Dosierung der Schaden nicht zu hoch ist. Mir ist bekannt, dass eine Überdosierung der B Komplexe kaum möglich ist.
    Mein griechischer Tierarzt empfiehlt schlicht Neurobion aus der Humanmedzin.
    Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
    Mit freundlichem Gruß
    E. Werner

    • Guten Tag E. Werner,

      zuerst einmal herzlichen Dank für Ihren Kommentar – wir freuen uns echt, wenn uns auch kritische Kommentare erreichen. Und Sie haben recht, es würden geringere Anteile durchaus reichen. Unsere Vitmanin-B-Tabs sind im Vergleich zu vielen anderen bereits geringer bestückt, doch auch wir hätten gerne noch weniger, obwohl eine Überdosierung mit Vitamin-B ja fast ausgeschossen ist. Da wir noch am Anfang stehen, müssen wir im Moment die Tabs so nehmen, wie sie von unserem Lieferanten angeboten werden. Wir sind zwar sehr zufrieden mit der Qualität und der Substanzmischung, möchten aber dennoch über kurz oder lang einen eigenen Komplex anbieten. Dieser wird dann in Absprache mit Tierärzten und veterinärmedizinischen Labors zusammengesetzt.

      Bei Fragen melden Sie sich gerne!

      LG

      Martina vom Team tierisch-gesundes

      PS: Unsere Tabs sind wieder vorrätig 😉

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