Vor kurzem ging es hier bei hundepfote.og darum, warum Schokolade Gift für den Hund ist. Die meisten Hundefreunde wissen das auch und sorgen dafür, dass sich kein Krümel Schokolade in der Nähe des Hundes versteckt. Doch was viele nicht wissen – Süßstoff ist mindestens genauso schädlich für einen Hund.
Was ist denn so schlimm an Süßstoff?
Für euch ist Süßstoff nicht schädlich, ihr bekommt höchstens ein wenig Durchfall, wenn ihr zu viel erwischt. Doch ein Hund verträgt keinen Süßstoff und Schokolade. Nichts. Kein bisschen. Denn – bei dem lebensbedrohlichen Giftstoff handelt es sich um “Xylitol”, ein Austauschstoff für Zucker. Das Fatale: Es ist in vielen kalorienreduzierten Lebensmitteln enthalten – unter anderem auch in Keksen. Genau jene werden gerne von Vierbeinern stibitz und/oder von älteren Damen an ihre Lieblinge verfüttert. Die Folgen können gravierend sein, denn nach der Aufnahme von Xylitol kommt es zu einer heftigen Insulinausschüttung, was den Zuckerspiegel im Blut senkt. Diese Unterzuckerung kann zu Krämpfen, Lethargie, Koordinationsproblemen sowie zur Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod führen. Zudem können schwere Leberschäden auftreten.
Süßstoff und Schokolade, welche Mengen sind schädlich?
Auf einen Hund wirken bereits 0,1 Gramm pro Kilo Körpergewicht Xylitol toxisch, das heißt – hier setzt bereits eine schädigende bis tödliche Wirkung ein. Leider lässt sich nicht genau sagen, wie viel Xylitol die Hersteller für ihre einzelnen Produkte verwenden. Hat der Liebling Lebensmittel mit dem Süßstoff gefressen, hilft nur der Weg zum Tierarzt. Dieser wird vermutlich versuchen, den Hund mit einem Medikament zum Erbrechen zu bringen. Ist jedoch bereits einiges an Zeit vergangen, seit der Hund den Zuckeraustauschstoff zu sich nahm, hilft oft nur noch eine Infusion. Diese enthält dann Zucker, um der Unterzuckerung im Blut des Hundes entgegenzuwirken.
Lasst es nie soweit kommen
Deswegen ist es am sinnvollsten, wenn sich keine menschlichen Lebensmittel in greifbarer Nähe des Hundes befinden. Denn nur weil es uns schmeckt, muss es noch lange nicht gesund für den Hund sein.
- Autor: Martina Pfannschmidt, tiermedizinische Redaktion
- Aktualisiert: Juni 2020
- Expertise: Unsere Texte werden tierärztlich überprüft. So sichern wir einen hohen Qualitätsanspruch.
- Hinweis: Dieser Artikel dient der reinen Information. Er ersetzt keinesfalls einen Tierarztbesuch. Bezüglich Heilpflanzen muss immer das Risiko einer Allergie genau betrachtet werden.
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