Nele

Es ist schon eine kleine Weile her, dass unsere Nele die Diagnose “Insulinom” bekam. Mit diesem kleinen Beitrag wollen wir ein kleines Update zu ihrem Gesundheitszustand machen. Immer wieder schreiben uns unsere Leser Nachrichten und erkundigen sich nach der kleinen Hundedame. Das freut uns natürlich – auch wenn der Anlass natürlich alles andere als schön ist.

Nele verändert sich

Nele war zeitlebens ein sehr ruhiges Hundemädchen. Toben, Spielen, den “Clown” machen, all das lag ihr von jeher fern und das hat sich auch nicht geändert. Sie schlief am liebsten, unterbrochen von Fressen. Heute schläft sie zwar immer noch gerne, doch nicht mehr mit dieser Inbrunst. Sobald eine von uns sich auf den Weg in die Küche macht – ist sie hellwach und rennt sofort hinterher.

Sie mag auch nicht mehr auf Spaziergänge gehen. Es reicht ihr absolut, wenn sie ein paar Schritte in unserem Wäldchen, welches direkt vor unser Haustüre liegt, vor und zurück macht. Dabei ist sie fröhlich, sie schnuppert hier und dort und die Stelle ihres kleinen Geschäftes wird mit viel Eifer mit den Hinterbeinen verteilt. Dabei passt sie akribisch auf, mich nicht aus den Augen zu verlieren.

Sie macht Unterschiede

Nele weiß genau, wer mit ihr in das kleine Wäldchen geht. Geht sie mit mir, habe ich einen kleinen, folgsamen Hund, der auf mein lautes Rufen nach ihr – sie hört ja nicht mehr gut – sofort angerannt kommt. Geht Carola mit ihr, benimmt sie sich anders. Sie schaut sich nach Carola um – und marschiert schonmal los, Richtig Haustür. Dazu muss sie dummerweise eine kleine Straße überqueren, was die Sache für Carola nicht einfach macht. Warum sie sich bei Carola so vollkommen anders verhält? Keine Ahnung. Aber zu mir hatte sie vom ersten Tag ihres Einzuges eine besondere Bindung, vielleicht liegt es daran? Carola muss also aufpassen wie ein Luchs, damit ihr das kleine Hundemädchen nicht entwischt. Denn auch wenn wir in einer Sackgasse mit sehr wenig Verkehr leben – es kann immer mal ein Auto kommen.

Ihre “Macke”

Nele hat sich schon immer gerne geputzt und abgeschlabbert. Bisher ging das problemlos in einem normalen Rahmen. Neuerdings jedoch übertreibt sie es vollkommen: Sie schleckt sich an ihren Vorderbeinen ohne Unterlass. Mittlerweile ist das ganze Fell an einem Füßchen schon braun verfärbt. Wir haben natürlich auch schon unsere Tierärztin gefragt, doch was macht man gegen eine Manie?

Wir versuchten es mit Propolis – doch das Bienenkitt klebt leider enorm. Dann haben wir die Beinchen dick mit einer Zinksalbe bestrichen und kurzerhand mit Tape verbunden. Doch wir können ja dem armen Hund nicht dauernd die Füße verbinden.

Jetzt war ich gestern in einer Apotheke und habe “Stop & Grow” gekauft. Dabei handelt es sich um ein farbloses Mittel, welches man Kindern auf die Fingernägel schmiert, um sie vom Nägelkauen abzuhalten – ich kenne es selbst aus leidvoller Erfahrung…Das haben wir auf beide Vorderbeine aufgetragen. Am Abend – wir sitzen auf dem Sofa, Nele liegt neben mir, höre ich das altbekannte Schlabbergeräusch. Ich schaue: Nele hat ihren Fuß so verdreht, dass sie an der Unterseite rumschlecken kann. Aha. Bald müssen wir wohl den ganzen Hund einpinseln – SCHERZ! Aber es ist schon ziemlich schlimm, zuzuschauen, wie das kleine Hundemädchen sich selbst schadet. Und nein, sie macht dies nicht vor lauter Schmerzen oder Stress. Das würden wir nicht zulassen.  Ihre “Macke” hat sich nur irgendwie extrem verstärkt. Nach einem Tag “Stop & Grow” haben wir jedoch vorsichtigen Grund zum Optimismus.

Amy & Sasha

Die letzten 12 Jahre waren Amy und Nele ein Herz und eine Seele. Sasha und Nele waren nicht sonderlich dicke miteinander. Sie haben sich gegenseitig akzeptiert, aber kuscheln miteinander? Undenkbar. Amy hingegen liebte es, eng aneinander gekuschelt mit Nele im Körbchen zu liegen. Das ist jetzt vorbei. Amy mag Nele nicht mehr in ihrer Nähe haben. Gut, viele Hunde stoßen kranke Rudelmitglieder aus – dennoch hätte ich es mir anders gewünscht.

Ganz anders Sasha: Obwohl sie sonst Nele eher aus dem Weg ging, duldet sie jetzt alles, was das kranke Hundemädchen macht. Nele darf sich zu Sasha ins Körbchen legen, sie darf ihren Kopf auf Sashas Rücken legen und Sasha stellt sich sogar sofort vor Nele, wenn im Wäldchen irgendetwas auftaucht, was vielleicht bedrohlich sein könnte.

Sasha passt auf sie auf.
Deutlich sind die braunen Beinchen zu sehen.

Nele und ihr körperlicher Gesundheits-Unzustand

Nele ist fröhlich, interessiert an ihrer Umgebung und sie frisst mit gutem Appetit. So lange sie schmerzfrei ist, solange dürfen wir sie noch behalten. Sie bekommt 2 x täglich ihre Medikamente. Zwei Kapseln Proglicem am Morgen, zwei am Abend. Dazu Cortison und am Morgen noch ihre Schilddrüsentabeltte und einen Magenschutz. Die Kapseln Proglicem sind verschreibungspflichtig und halten immer exakt 25 Tage. Also brauchen wir alle 25 Tage eine neue Packung.

Ihre kahle Stelle auf dem Rücken

Da man ja weiß, dass es beispielsweise in den Niederlanden häufig die gleichen Wirkstoffe unserer Medikamente günstiger gibt, habe ich mich auf die Suche gemacht. Doch interessanterweise kostet das Medikament europaweit gleich: 49,02 Euro. Alle 25 Tage. Aber es hilft ihr und somit bekommt sie es auch.

Unsere derzeit größte Sorge ist ihre rasende Gewichtsabnahme. Sie wird dünner, dünner, dünner. Sie war immer ein kleines Moppelchen gewesen, heute sind wir froh, dass sie ein paar Gramm zu viel hatte (wobei sie ja nie dick war), denn so hatte sie etwas zum “Zehren”. Diese Gewichtsabnahme resultiert aus ihrem veränderten Stoffwechsel. Der scheint einiges durcheinandergebracht zu haben, denn so wächst beispielsweise auf der in der Tierklinik rasierten Stelle auf dem Rücken kein neues Fell mehr nach. Es wächst einfach nicht. Gar nicht. Und sie muss in der Wohnung eine bequeme Windel tragen, leider ist unser Nele-Mädchen nicht mehr so ganz dicht.

Das ist schon traurig alles, denn früher wäre es ihr eher zu den Ohren rausgekommen, bevor sie in die Wohnung gemacht hätte. Und jetzt ist es so: Wenn sie mal muss, muss sie. Und zwar sofort. Aber dennoch sind wir froh, noch ein wenig Zeit mit ihr verbringen zu dürfen, sie steht zwar am Anfang der Regenbogenbrücke, doch noch hat sie noch nicht damit begonnen, sie zu beschreiten.

Über Martina Pfannschmidt 196 Artikel
Martina gehört zur Spezies “wissenschaftsorientiert” und weiß einiges über die sogenannte “Apitherapie”, also die Bienenheilkunde. Die meisten Texte bezüglich Gesundheit, Krankheiten, Heilpflanzen und Naturstoffe stammen aus ihrer Feder. Alle Texte werden zudem regelmäßig geprüft.

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