Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit

Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit
Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit

Was ist das nur für ein Jahr, dieses 2020? Plötzlich gibt es da einen Virus -“Corona” oder spezieller “Covid 19“-, der unser gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Wir sollen nicht mehr rausgehen, nur zum einkaufen oder eben das Wichtigste erledigen. Aber wer einen Hund hat, muss auch mit dem Hund rausgehen. Und einem Hund reicht es nicht, wochenlang nur zum Pipi etc. vor die Tür zu gehen. Hunde brauchen ein bestimmtes Maß an Bewegung! Täglich! Punkt!
Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit! Den Hunden ist das alles egal egal, sie wissen nichts von Corona und fordern ihre Bewegung.

Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit
Bewegung und Spiel

Das vorneweg – können Hunde Corona bekommen?

  • Coronavirus: Das sollten Haustierbesitzer jetzt wissen!
    Irreführende Headlines versetzen Hunde- und Katzenbesitzer immer wieder in helle Aufregung. In Ägypten haben sich deshalb zahlreiche Tierhalter von ihren Hunden getrennt. In China soll künftig der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verboten sein. Ein Test hat ergeben, dass sich das Coronavirus zwischen Katzen übertragen soll. Was ist dran an den Gerüchten? Wie kann ich mein Haustier vor dem gefährlichen Virus schützen? Kann man sich bei Hund und Katz gar anstecken?
  • Neuartiges Coronavirus zum ersten Mal bei Hund nachgewiesen?
    Eine Schlagzeile, die so manchem Hundebesitzer den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat. Bereits zu Beginn der weltweiten Corona-Krise Anfang März soll das neuartige Coronavirus bei einem Hund in Hongkong nachgewiesen worden sein. Wie sich zwischenzeitlich herausgestellt hatte, war das nur bedingt richtig.
    Nachgewiesen worden sind Sars-COV-2-Viren im Schnauzenbereich des Hundes einer am Coronavirus erkrankten Patientin. Von einem Speichel- oder Bluttest war dabei nicht die Rede. Es war also davon auszugehen, dass die erkrankte Besitzerin mit ihrem Tier geschmust hatte – und es dadurch zu einer oberflächlichen Übertragung der Viren gekommen war. Krank oder infiziert war der betroffene Hund nicht.
  • “Es gibt keinerlei Anzeichen, dass das Virus bei Hunden oder Katzen auftritt. Im gleichen Zug gibt es keine Hinweise, dass das Virus von diesen Heimtieren auf den Menschen übertragen werden könnte” -Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV-
  • Übertragung von COVID-19 zwischen Mensch und Hund weiterhin nicht nachgewiesen
    Eine Übertragung des Coronavirus vom Menschen aufs Haustier – und umgekehrt – ist bis heute nicht bekannt. Vielmehr halten Experten einen solchen Weg der Ansteckung nach wie vor für unwahrscheinlich. Doch die Gerüchte halten sich hatrnäckig. Das hat jetzt dazu geführt, dass in Ägypten zahlreiche Hundebesitzer ihre Tieren ausgesetzt haben. Kairos Tierheime sind heillos überlastet.
  • Hinweise auf Coronavirus-Übertragung von Katze zu Katze
    In China konnte unterdessen in einem Versuch des Veterinärzentrums Harbin nachgewiesen werden, dass sich Katzen durchaus mit dem Coronavirus infizieren und die Virenlast an ihre Artgenossen weitergeben können. Allerdings ist es zu dieser Übertragung unter Laborbedingungen gekommen – ob sie auch im Alltag möglich wäre, ist unbekannt.

    In Hunden soll sich das Virus dagegen nur schlecht, in Schweinen, Hühnern und Enten überhaupt nicht gehalten haben, heißt es in der Studie. Und auch was das Experiment an Katzen betrifft, ist das noch lange kein Nachweis dafür, dass die Tiere den Erreger auch auf Menschen übertragen könnten. Denn die Ergebnisse basieren auf Laborexperimenten, bei denen die Katzen bewusst mit einer hohen Dosis des Virus infiziert worden sind. Nach wie vor halten die Wissenschaftler daran fest, dass Katzen für ihre Besitzer in Sachen Coronavirus keine Gefahr darstellen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Quelle: www.mdr.de

In Quarantäne und nun?

Natürlich darf niemand der in Quarantäne ist, vor die Tür. Das bezieht sich auch auf sämtliche im Haushalt lebende Personen, egal ob sie infiziert sind oder nicht. Für Hundebesitzer eine schlimme Vorstellung, denn wer geht mit Bello runter?
In einer Zeit wie dieser, kann es jeden von uns jeden Tag treffen. Deswegen empfiehlt es sich, Freunde und Bekannte schon vorher zu aktivieren. Ihr könnt euch mit anderen Hundebesitzern aus eurer unmittelbaren Nachbarschaft zusammenschließen und so eine Art “Notfallplan” aufstellen. Die Gründung einer WhatsApp-Gruppe bietet sich hierfür besonders an. Wird einer von euch krank, teilt er es den anderen in der Gruppe mit und diese können sich nun das Gassi gehen mit Bello untereinander aufteilen.

Sprecht eure Nachbarn mit Hund ruhig an, auch wenn man sonst wenig Kontakt hat miteinander oder sich vielleicht auch nicht so gerne mag…. dies ist eine besondere Situation und Menschen verhalten sich in besonderen Situationen meist solidarischer als gewöhnlich. Gerade Hundebesitzer haben ein gemeinsames Interesse: den Hund! Und wer weiß, vielleicht entsteht ja sogar die eine oder andere Freundschaft daraus.

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Bernie holt sich sein Leckerli

Wo sollte man mit den Hunden spazieren gehen?

Stadtmenschen haben es dieser Tage natürlich schwerer als Menschen die ländlich oder an Waldrändern wohnen. In den Städten bleiben nur die Straßen und eventuell der eine oder andere Park. Aufgrund der Kontaktsperre muss man anderen Personen mindestens zwei Meter fern bleiben. Dummerweise haben wir auch noch permanent schönes Wetter, was die gesamte Situation nicht einfacher macht, denn jeder drängt trotz Kontaktverbot nach draußen.

Und wir Hundebesitzer sind da nicht unbedingt gern gesehen. Viele nicht informierte Menschen glauben, dass von Hunden die Gefahr einer Virusübertragung ausgeht. Es ist müssig, jedem einzelnen erklären zu wollen, dass das nicht so ist.
Sofern du also in der Stadt wohnst und über ein Auto verfügst, empfehle ich dir einmal am Tag an den Stadtrand zu fahren, um deinem Hund ordentlich Auslauf zu gewähren. Das tut Fiffi gut und dir auch.

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Meine Hunde sind es gewohnt, dass sie regelmäßig soziale Kontakte zu anderen Hunden haben. Mittels des Hundeparks ist das auch kein Problem. Doch nun dürfen wir uns mit unseren Wauzis nicht mehr treffen. Der Hundepark ist verweist, alleine haben sie dort keinen Spaß!

Durch die Parks zu laufen macht zum einen den Hunden keinen großen Spaß, denn sie müssen streng an der Leine laufen und ganz ehrlich: mir auch nicht. Überall sind Menschen über Menschen. Ja, sie versuchen den nötigen Abstand zu halten. Aber es gestaltet sich wirklich schwierig ganz normal zu laufen, denn du musst permanent anderen aus dem Weg gehen und nicht selten werden ich und meine Hunde schief angeschaut. Das tue ich mir und meinen Mädels nicht an.

Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit
Dreckig aber glücklich

Gott sei Dank habe ich das Glück, an drei Waldrändern zu wohnen. Dillinger Wald, vorderer Taunus, Hardtwald! Ich muss also gar nicht in die Parks, ich kann in den Wald gehen. Und da ich mich hier ganz gut auskenne, weiß ich wo wenig Menschen unterwegs sind.
So gehen wir nun schon seit drei Wochen täglich zwei Stunden in den Wald. Mit von der Partie ist mein Kumpel Thomas mit seinem Hund Bernie (ein Goldi). Thomas kommt dazu extra jeden Tag zu uns. Wir treffen uns direkt am Wald und natürlich halten wir auch den vorgeschriebenen Abstand zueinander.

Unsere Hunde vertragen sich prima, sie kennen sich vom Hundepark und so marschieren wir täglich in eine andere Richtung. Inzwischen kennen wir die Wälder aus dem “FF”. Wir bleiben kaum auf den Wegen und strolchen durch’s Unterholz. Natürlich kann man sowas nicht mit jedem Hund machen. Keiner der vier hat auch nur den geringsten Jagdtrieb und alle Vier sind ausgesprochen gut trainiert, sodass sie auf Kommando bei uns bleiben und nicht unkontrolliert durch den Wald rennen. Wir haben so richtig Spaß und auch unsere Hunde sind aufmerksam (auf uns) voll bei der Sache.

Ich kann tatsächlich sagen, dass diese Corona-Krise für uns einen tollen Nebeneffekt hat. Erstens bewege ich mich auch mal wieder so richtig an der frischen Luft und schau nicht nur zu wie die Hunde sich bewegen und zweitens sind unsere “Waldläufe” tägliches Training für unsere Fellnasen. Wenn das alles vorbei ist, können wir direkt in die nächste Hundeschule marschieren und alle vier können ihre Begleithund-Prüfung ablegen. 😀


Gerne möchten wir wissen, wie ihr das mit euren Hunden in der aktuellen Situation handhabt. Schreibt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren!

Und bitte…. Bleibt gesund!

Über Carola 76 Artikel
Carola war über viele Jahre Inhaberin einer Hundeschule und konnte ihr breit gefächertes Wissen an Frauchen und Herrchen bringen. Auch sie wird ihren ausgezeichneten Bildungsstand bezüglich der Psyche der Hunde erweitern, indem sie sich in Kürze zur Verhaltenstherapeutin für Hunde weiterbildet. Sie ist Verfasserin der meisten Artikel, die sich mit der Erziehung oder der Psyche des Hundes befassen.

2 Kommentare zu Mit drei Hunden durch die Corona-Zeit

  1. Wir wohnen in der Stadt. Zu der Zeit wo noch fast alles geschlossen war und das schöne Wetter lockte waren bei uns auf den Feldern sehr viele Menschen unterwegs. Menschen mit Kinderwagen, Menschen mit Hund und einige Fahradfahrer. Da war es mit dem Abstand nicht immer ganz so leicht. Wir haben uns immer andere Stellen gesucht für unsere Gassirunde. Da wir eh erst mit dem Auto fahren haben wir immer mal wieder andere Himmelsrichtungen gewählt, aber es war fast schon egal ob Norden Süden Osten oder Westen am Stadtrand und weiterhinaus immer das selbe Bild Menschen die ihre Zeit in der Kurzarbeit genossen wollen so gut es geht.

    Seid die Lockerungen begonnen haben hat sich das Bild auf den Feldern geändert. Es sind nicht mehr ganz so viele Leute zu sehen. Ich vermute mal das liegt an den Lockerungen und die damit verbundenen Freizeitaktivitäten die nun wieder möglich sind.

    • Hallo Chris,
      danke für dein Feedback! Ich glaube das war überall das Gleiche, plötzlich waren alle Menschen im Wald oder auf den Feldern. So voll war bei uns der Wald auch noch nie vorher. Das war manchmal richtig Stress und wir haben sogar einmal den Spaziergang abgebrochen und sind woanders hin. Naja und im Wald waren viele dann auch völlig ungehemmt. Da waren richtig große Gruppen unterwegs, nix Abstand oder “nur zwei Personen”!
      Aber jetzt beruhigt sich die Lage auch im Wald wieder. Sicherlich sind die Waldbewohner auch froh, dass in ihrem Zuhause wieder Ruhe einkehrt.
      LG Carola

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